Wieder Anschlag auf Gaspipeline auf Sinai-Halbinsel

Wenige Stunden vor der Eröffnung der Wahllokale für die Parlamentswahlen in Ägypten haben Unbekannte eine Gas-Pipeline Richtung Israel gesprengt. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur MENA unter Berufung auf Augenzeugen berichtete, ereignete sich die Explosion in der Nacht zum Montag.

Seit Mubaraks Sturz kam es wiederholt zu Anschlägen auf Pipelines in Ägypten (Archiv) (Bild: sda)

Wenige Stunden vor der Eröffnung der Wahllokale für die Parlamentswahlen in Ägypten haben Unbekannte eine Gas-Pipeline Richtung Israel gesprengt. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur MENA unter Berufung auf Augenzeugen berichtete, ereignete sich die Explosion in der Nacht zum Montag.

Maskierte und bewaffnete Männer zündeten demnach westlich der Stadt Al-Arisch auf der Sinai-Halbinsel Sprengstoff unter der Pipeline. Die Explosionen hätten zwei Grossfeuer ausgelöst, die aber mittlerweile unter Kontrolle seien.

Allerdings seien die Exporte nach Jordanien und Israel sowie die Versorgung von Haushalten und Industrien in der Region unterbrochen, berichtete die Nachrichtenagentur MENA. Über Verletzte gab es zunächst keine Angaben.

Umstrittene Gaslieferungen nach Israel

Die Gaslieferungen nach Israel, die unter dem im Februar gestürzten ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak vereinbart wurden, sind in Ägypten heftig umstritten. Auf die Gas-Pipeline wurden in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge verübt.

In Israel werden 40 Prozent des Stroms aus Gas produziert. Ägypten beliefert auch Jordanien mit Gas; dort werden 80 Prozent des Stroms aus den ägyptischen Lieferungen produziert.

Der Anschlag war der zweite in diesem Monat und der achte auf eine Pipeline seit Beginn der Proteste, die zum Sturz des langjährigen ägyptischen Machthabers Husni Mubarak führten.

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