Nationaltrainer Vladimir Petkovic setzt seinen Kurs fort und hält trotz Granit Xhakas Sperre gegen Ungarn an seiner weitgehend eingespielten Crew fest. Xherdan Shaqiri und Valentin Stocker kehren zurück.
Überraschungen beinhaltet die Selektion für die beiden WM-Qualifikations-Partien in Budapest und gegen die Weltranglisten-Nummer 203 Andorra keine. Petkovic hält an seinem bewährten EM-Stamm fest. Er will die «gute Dynamik im Team» festigen und ist 24 Tage nach dem perfekten Auftakt gegen Portugal (2:0) nicht an personellen Rochaden interessiert.
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Umstellungen drängen sich nicht auf. Die Basis ist aktuell gut, die Gruppe hat Tiefgang. In der regulären Spielzeit hat die Schweizer Equipe keines ihrer letzten fünf Wettbewerbsspiele mehr verloren und dabei nur zwei Gegentore hinnehmen müssen. Sie seien angesichts der jüngsten Entwicklung auf einem «sehr guten Weg und einen Schritt weitergekommen», betont Petkovic am Tag der Kadernominierung und platziert sogleich eine Warnung: «Wir haben erst eine Etappe geschafft. Es liegen noch neun vor uns.»
Mit der Rückkehr von Xherdan Shaqiri war zu rechnen. Der Topskorer der SFV-Auswahl fehlte beim Coup gegen den Europameister verletzt. Am letzten Wochenende gehörte er nach einer mehrwöchigen Pause wegen erneuter Beschwerden in der Wadenmuskulatur erstmals wieder zur Startformation des Premier-League-Vorletzten Stoke City. Ebenfalls wieder mit dabei ist Valentin Stocker, der zuletzt bei Hertha Berlin wieder eine wichtigere Rolle gespielt hat.
Telefonat mit Inler
Weil Granit Xhaka im zweiten Schlüsselspiel der Gruppe B in Ungarn wegen einer Sperre passen muss, gegen Andorra aber wieder zur Verfügung steht, hat sich Petkovic vor der Bekanntgabe des Kaders mit verschiedenen Szenarien befasst und offenbar auch in Erwägung gezogen, den im letzten März degradierten Ex-Captain Gökhan Inler wieder zu berücksichtigen – zumindest tauschte er sich mit dem mittlerweile bei Besiktas Istanbul engagierten Mittelfeldspieler telefonisch aus.
«Ich hatte mit Gökhan ein sehr gutes Gespräch und ich verfolge ihn sehr genau», so Petkovic. Eine Annäherung hat stattgefunden, zur Re-Integration nach über zehnmonatiger Sendepause kommt es vorerst nicht. Er sehe den 32-Jährigen mit dem Fundus von 89 Länderspielen «derzeit nicht in einer Hauptrolle» im Nationalteam.
Inler hätte durchaus Argumente vorzuweisen, wieder zum Kreis der Top 23 der Schweiz zu zählen. Beim türkischen Meister gehört der robuste Akteur im Zentrum zur ersten Reihe einer Equipe mit internationaler Ausstrahlung. Aber offenbar gewichtet der SFV-Taktgeber die Ausgewogenheit innerhalb der Nationalmannschaft höher als die Formstärke des langjährigen Team-Patrons.