Erneut sind im Nordwesten Italiens mehrere Menschen durch schwere Unwetter und Überschwemmungen ums Leben gekommen. In Genua traten gleich mehrere Flüsse über die Ufer, einige Stadtteile standen nach starken Regenfällen unter Wasser.
In der ligurischen Metropole seien mindestens sechs Menschen umgekommen, darunter zwei Kinder, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Fünf von ihnen wollten sich vor einer Flutwelle in einen Hauseingang flüchten, wurden aber dort von den Wassermassen überrollt.
Nach mindestens vier Menschen suchten die Rettungsmannschaften am Fluss Ferreggiano am Freitag weiter. Eine Frau war dort während der Wolkenbrüche von Autos erdrückt worden, die das Wasser mitgerissen hatte. Manche Bewohner mussten sich vor der steigenden Flut auf Hausdächer retten.
Der Zivilschutz forderte dazu auf, sich den Wassermassen nicht zu nähern und auf Autofahrten zu verzichten. Die Fluten wälzten sich durch die Stadt und rissen Autos, Bäume und Möbel aus tiefer gelegenen Wohnungen mit sich. Zwei Flüsse traten über die Ufer.
Weitere Niederschläge angekündigt
Der Ferreggiano zerstörte auch eine am Ufer liegende Gasleitung, so dass sich in der Gegend starker Geruch ausbreitete. Der Hauptbahnhof Genuas wurde gesperrt. Auf dem Flughafen „Cristoforo Colombo“ kam es wegen des starken Windes zu Verspätungen.
Heftiger Regen verursachte in ganz Norditalien bis nach Venedig Überschwemmungen. Auch 200 Einwohner der Gemeinde Fiumaretta in der Nähe der Hafenstadt La Spezia mussten aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen, wie italienische Medien berichteten. Mit weiteren Niederschlägen wird in den nächsten Tagen gerechnet.
Erhebliche Schäden vor Wochenfrist
Erst Mitte der vergangenen Woche hatten Unwetter in Ligurien und der Toskana erhebliche Schäden angerichtet, mindestens zehn Menschen kamen um. Die Regierung in Rom rief darauf für diese Regionen den Notstand aus. Viele Schulen blieben geschlossen.
Vorsorglich war der knapp 1000 Einwohner zählende Ort Vernazza in der Gegend der Cinque Terre zuvor evakuiert worden. Dort hatte das Unwetter letzte Woche den bei Touristen beliebten Hafen zerstört.