Wiedervereinigung Zyperns nach jüngsten Gesprächen nicht in Sicht

Eine Überwindung der Teilung Zyperns ist weiter nicht in Sicht. 40 Jahre nach der Teilung der Mittelmeerinsel haben neue Gespräche über eine Wiedervereinigung kein konkretes Ergebnis gebracht.

Nikos Anastasiades (rechts) mit Dervis Eroglu in Nikosia, Zypern (Bild: sda)

Eine Überwindung der Teilung Zyperns ist weiter nicht in Sicht. 40 Jahre nach der Teilung der Mittelmeerinsel haben neue Gespräche über eine Wiedervereinigung kein konkretes Ergebnis gebracht.

Die politischen Führer der griechischen und türkischen Zyprer, Nikos Anastasiades und Dervis Eroglu, gingen nach einem knapp zweistündigen Treffen ohne öffentliche Stellungnahmen auseinander.

Die UNO-Sonderbeauftragte für die Zypernfrage, Lisa Buttenheim, nahm ebenfalls an dem Treffen in der Pufferzone im alten Flughafen der Inselhauptstadt Nikosia teil. Sie sprach anschliessend von einer «positiven und freundschaftlichen Atmosphäre».

Dies hatte sie auch nach der Begegnung beider Spitzenpolitiker Zyperns am vergangenen Freitag gesagt. Die Gespräche sollen am 24. Juli fortgesetzt werden, wie die UNO-Vertreterin weiter mitteilte.

Zypern ist seit einem Putsch griechischer Offiziere und einer türkischen Militärintervention, die am 20. Juli 1974 begann, geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, deren Regierung den Südteil kontrolliert, ist seit 2004 EU-Mitglied.

Als Konfliktlösung wird eine Föderation mit politisch gleichberechtigten Volksgruppen angestrebt. Da aber gehen die Vorstellungen beider Konfliktparteien auseinander. Die griechischen Zyprer streben eine Föderation mit einer starken Bundesregierung an. Die türkischen Zyprer dagegen wollen eine Konföderation von zwei quasi unabhängigen Staaten mit einer schwachen Zentralregierung.

Vertrauensbildende Massnahmen

Buttenheim sagte weiter, die beiden Chefunterhändler hätten über vertrauensbildende Massnahmen gesprochen. Als wichtigste Massnahme zur Förderung des Vertrauens zwischen beiden Volksgruppen gilt die Rückgabe der Touristenstadt Famagusta-Varosha an ihre früheren griechisch-zyprischen Bewohner.

Dabei soll sich das Gesicht der ganzen Region verändern, der Hafen soll das Exporttor beider Inselteile werden. Rund 40’000 griechisch-zyprische Einwohner hatten den Südteil Famagustas im August 1974 angesichts vorrückender türkischer Panzer verlassen. Seitdem gleicht das Areal einer Geisterstadt.

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