Der Brite Bradley Wiggins stellt bei der Dauphiné-Rundfahrt erneut seine Klasse unter Beweis und steht vor dem Gesamtsieg. Andy Schleck trat am Samstag gar nicht mehr an.
Wiggins verteidigte das Gelbe Trikot mit Hilfe seines bärenstarken Teams Sky und steht vor der Wiederholung seines Vorjahreserfolgs. Den Tagessieg auf der 6. Etappe von Saint-Alban-Leyesse nach Morzine eroberte Nairo Quintana. Der Kolumbianer vom Team Movistar startete vor dem letzten Gipfel einen Angriff und rettete den knappen Vorsprung ins Ziel.
Auf den finalen Kilometern zeigte Tour-Sieger Cadel Evans noch einmal seinen Fähigkeiten in der Abfahrt, distanzierte die Gruppe von Wiggins um acht Sekunden und fuhr auf den zweiten Etappenrang. Entscheidend in Bedrängnis brachte er den Führenden aus Grossbritannien damit aber nicht. Im Kampf um Gelb fehlen dem Australier Evans weiter 1:28 Minuten auf den Spitzenplatz.
Neuer Zweitplatzierter ist Wiggins‘ Teamkollegen Michael Rogers vor Evans und Christopher Froome, dem dritten Fahrer der derzeit überragenden Sky-Mannschaft.
Einer völlig enttäuschenden Vorstellung bei der Rundfahrt hatte Andy Schleck schon vor dem Start ein Ende gesetzt. Der Luxemburger lag im Gesamtklassement schon mehr als 29 Minuten hinter Wiggins. Nach Paris-Nizza und der Katalonien-Rundfahrt ist die Dauphiné bereits das dritte wichtige Etappenrennen, bei dem der Captain des vermeintlichen Super-Teams RadioShack vorzeitig aufgab.
Die Schlussetappe vom Sonntag führt über 126 km. Dabei müssen unter anderem ein Anstieg der ersten und eine Bergankunft der dritten Kategorie bewältigt werden. Das Etappenrennen im Südosten Frankreichs ist neben der Tour de Suisse, die am Samstag startet, der letzte Härtetest vor der Tour de France.