Angesichts der rapide ansteigenden Zahl von getöteten Nashörnern schlagen Tierschützer in Südafrika Alarm: Schon jetzt seien in diesem Jahr 455 Tiere der illegalen Jagd zum Opfer gefallen und damit mehr als in den Jahren davor, teilte die Umweltschutzbehörde des Landes am Dienstag mit.
Mehr als die Hälfte der Tiere waren demnach im berühmten Kruger-Nationalpark beheimatet. Die Behörde warnte davor, dass die Jagd wie schon in der Vergangenheit im November und Dezember weiter anziehen könnte.
Seit Jahren steigt die Zahl der illegal erlegten Nashörnern an: 2011 wurden 448 Tiere getötet, 2010 waren es 333, im Jahr davor 122, 2008 nur 83 und 2007 ganze 13.
„Die Steigerungsrate ist der grösste Schock“, sagte die Leiterin eines Nashornprojekts des Endangered Wildlife Trust, Kirsty Brebner. Schon bald könnte die Zahl der getöteten Nashörner jene der neugeborenen Tiere übersteigen.
Hohe Schwarzmarktpreise
Als Hauptgrund für die Wilderei gelten die märchenhaften Preise, die auf dem Schwarzmarkt in Asien für das Horn der Nashörner gezahlt werden. Nashorn-Pulver gilt in der chinesischen Medizin als Heilmittel – alle Hinweise von Experten, dass Fingernägel aus derselben Substanz bestehen, sind vergeblich.
In Südafrika leben derzeit mehr als 18’000 Breitmaulnashörner sowie 1600 Spitzmaulnashörner, deren Art als gefährdet gilt.
Seit Anfang des Jahres nahmen die südafrikanischen Behörden 207 Verdächtige fest. Zum Schutz der Tiere wurden zudem Soldaten in den Kruger-Park entsandt.