Ein aus Israel stammender Somali-Wildesel-Hengst soll im Zoo Basel für frisches Blut sorgen. Weil die gesamte bei Menschen gehaltene Population in Europa von wenigen Tieren abstammt, ist Adam für die Zucht genetisch sehr wertvoll.
Der eineinhalbjährige Esel kam Ende September aus dem Hai-Bar Nature Reserve in Israel nach Basel, wie der Zolli am Donnerstag mitteilte. Das von der Mutter verstossene und deshalb von Hand aufgezogene Tier müsse nun lernen, sich «wie ein Esel zu benehmen». Dass Adam Menschen wie Artgenossen behandle, mache ihn zu einem schwierigen Pflegling. Lernen müsse er auch den Umgang mit Stuten.
Die Somali-Wildesel im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gehen alle auf den Import von 17 Tieren Anfang der 70er-Jahre in den Zoo Basel und in das Hai-Bar Nature Reserve zurück, wie es weiter hiess. Die genetische Grundlage sei daher schmal. Im Laufe der Jahre seien bislang nur neun Esel aus Israel nach Europa exportiert worden.
In der Natur sind Somali-Wildesel vor allem durch die Klimaveränderung, Menschen und Haustiere bedroht. Gemäss Mitteilung gibt es in mehreren Teilpopulationen noch rund 200 Tiere. Die Wildesel werden in 50 Zoos gehalten. Im Zuchtbuch sind 263 Tiere verzeichnet, wovon 193 EEP-Tiere sind.