Wildwest im Wallis

Der FC Sion zeigte auf die grosse Umwälzung von Anfang Woche keine Reaktion. Beim 0:4 gegen GC (Gashi, Zuber, Ngamukol, Brahimi) bezog er sogar die höchste Heimniederlage der Saison.

Gashi nach dem 1:0 (Bild: Si)

Der FC Sion zeigte auf die grosse Umwälzung von Anfang Woche keine Reaktion. Beim 0:4 gegen GC (Gashi, Zuber, Ngamukol, Brahimi) bezog er sogar die höchste Heimniederlage der Saison.

Die Szene des Spiels ereignete sich, als das eigentliche Spiel schon zu Ende war. Wie von der Tarantel gestochen spurtete der Sittener Xavier Margairaz nach dem Schlusspfiff auf die Haupttribüne und wollte seinem Präsidenten Christian Constantin an den Kragen. Im letzten Moment konnte Margairaz von Assistenztrainer Christophe Moulin abgefangen werden. Der ganze grosse Eklat blieb aus.

So unwürdig Margairaz‘ Szene nach dem Schlusspfiff und so miserabel die Stimmung zuvor während 90 Minuten war, so pitoyabel war der Auftritt der Sittener Mannschaft gegen GC auch auf dem Rasen gewesen. Wohlwollend kann man sagen, in der Startviertelstunde sei eine positive Reaktion der Mannschaft auf die drastischen Massnahmen von Constantin – die Degradierung von sieben Spielern und den Austausch des Trainers – zu spüren gewesen. Doch als das Resultat in die falsche Richtung zeigte, nach dem Zürcher Doppelschlag (25./32.) nämlich, lehnte sich das Team nicht mehr auf. Die einzige Chance der zweiten Halbzeit hatten die Walliser in der 89. Minute (Ndjeng), am Ende bezogen sie mit dem 0:4 die höchste Heimniederlage seit Ende August 2011.

GC-Trainer Uli Forte wird sich nun fragen, weshalb er sorgenvoll ins Wallis gereist war und den FC Sion fürchtete. Die Walliser waren für die selbst ebenfalls keineswegs formstarken Zürcher vier Tage vor dem Cupfinal und eine Woche nach den Niederlagen gegen YB (0:4) und den FCZ (0:1) der bestmögliche (Aufbau-)Gegner. Endlich durfte GC wieder offensive Akzente setzen. Vier Tore waren dem Tabellen-Zweiten in dieser Saison erst einmal gelungen. Ein Steven Zuber zum Beispiel konnte sogar seinen ersten Treffer seit vergangenem Oktober realisieren (2:0/32.). Und auch der von Thun im Winter für viel Geld übernommene Anatole Ngamukol traf erstmals seit neun Spielen wieder (3:0/64.).

Sion–Grasshoppers 0:4 (0:2)
Tourbillon. – 6800 Zuschauer (Saisonminusrekord). – SR Klossner. – Tore: 25. Gashi (Feltscher) 0:1. 32. Zuber (Gashi) 0:2. 64. Ngamukol (Zuber) 0:3. 91. Brahimi (Ben Khalifa) 0:4.
Sion: Vanins; Kololli, Vanczak, Aislan, Marques; Gelson, Fedele (75. Margairaz); Basha, Darragi (46. Crettenand), Melo (46. Lafferty); Ndjeng.
Grasshoppers: Bürki; Bauer, Michael Lang, Vilotic, Rocha; Abrashi, Toko; Feltscher, Gashi (60. Ben Khalifa), Zuber (76. Coulibaly); Ngamukol (72. Brahimi).
Bemerkungen: Sion ohne Gattuso und Adao (beide verletzt) sowie Bühler, Dingsdag, Regazzoni, Mrdja, Sauthier, Yoda (intern suspendiert), Adailton und Léo (nicht im Aufgebot), Grasshoppers ohne Grichting und Taulant Xhaka (beide gesperrt) sowie Pavlovic (verletzt). Super-League-Debüt von Fedele. Verwarnungen: 22. Aislan (Reklamieren). 54. Vanczak (Foul). 66. Ben Khalifa (Foul). 82. Margairaz (Foul).

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