Der verletzte Neymar ist nicht zu ersetzen, mit zehn Spieler wird Brasilien den WM-Halbfinal gegen Deutschland aber nicht bestreiten: Bernard oder Willian heissen die Alternativen.
Brasilien ist bestrebt, aus dem bitteren WM-Ausscheiden für Superstar Neymar zusätzliche Motivation für den Halbfinal am Dienstag gegen Deutschland zu schöpfen. «Wir sind über seinen Verlust traurig. Aber wir gehen gestärkt daraus hervor, um unseren Traum wahr zu machen, in den Final zu kommen und Weltmeister zu werden», sagte Willian am Sonntag im Trainingscamp der Seleção in Teresópolis. Der offensive Mittelfeldspieler von Chelsea gilt am Dienstag in Belo Horizonte als erste Alternative für Neymar, der nach seinem Lendenwirbelbruch nicht mehr bei diesem Turnier spielen kann. «Das ist ein äusserst wichtiges Spiel», meinte Willian. «Ein Halbfinal gegen Deutschland ist etwas, wovon man als Spieler träumt.» Für seine Nomination spricht, dass er neben seinem Chelsea-Kollegen Oscar auflaufen könnte. Willian war bisher einzig gegen Kroatien und Mexiko eingewechselt worden.
Ein weiterer Anwärter für die Position Neymars ist Youngster Bernard von Schachtjor Donezk. Der 21-jährige Offensivspieler ist nicht nur der jüngste Spieler in Brasiliens WM-Kader, sondern mit 1,63 m auch der Kleinste. «Er hat Fröhlichkeit in den Füssen», hatte Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari mal über den Edeltechniker gesagt.
Das brasilianische Team setzte am Sonntag bei seiner Pressekonferenz ausgerechnet diese beiden Kandidaten aufs Podium, die sich höflich darum bemühten, keine Ansprüche auf einen Einsatz zu stellen. Sie lobten sich gegenseitig als «Spieler mit grosser Qualität», als «intelligent» und «schnell».