Die Entscheidung ist gefallen: Die Türkei hat für die Verfassungsreform gestimmt. Ein Schlag ins Gesicht – nicht nur für die Türken des Nein-Lagers. Reaktionen aus der deutschsprachigen Presse.
Es ist entschieden: Recep Tayyip Erdoğan hat gewonnen. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag hat die Türkei Erdoğans Präsidialsystem abgesegnet und seinem Präsidenten somit noch mehr Macht verliehen. Etwa 51,3 Prozent der Bürger – soweit das vorläufige Ergebnis der Wahlkommission – stimmten mit «Evet».
Türkisches Verfassungsreferendum ist gültig. Wahlkommission hat das Ja-Lager (51,3 Prozent) zum Sieger erklärt. https://t.co/9Ot6l4Ue0W
— SRF News (@srfnews) 16. April 2017
Doch die Opposition glaubt nicht an den vermeintlichen Sieg und fragt sich:
- Warum wurde von den regierungsnahen Medien frühzeitig ein Sieg des Ja-Lagers vermeldet, obwohl längst noch nicht alle Stimmen ausgezählt waren? Obwohl das Ergebnis so knapp war?
- Warum lässt die Wahlkommission Wahlzettel gelten, denen der erforderliche Stempel fehlt?
Trotz Fragen: Die Massenproteste nach der Wahlverkündigung blieben aus. Das liegt an der Angst im Land, schreibt Nico Schmolke bei «Zeit Online»:
Keine Massenproteste nach dem #Türkei-Referendum? Vielleicht ist die Angst zu groß. Eine Reportage aus #Istanbul https://t.co/kzh1gsiMgi
— ZEIT ONLINE (@zeitonline) 17. April 2017
Und was meinen andere Medien dazu? Eine Auswahl der lesenswertesten Kommentare zum Sieg Erdoğans:
Maximilian Popp im «Spiegel»
Jürgen Gottschlich in der «taz»
Lenz Jacobsen in der «Zeit»
«Erdoğan trieb eine eierlegende Wollmilchsau durch den Wahlkampf.»
Michael Martens in der «Frankfurter Allgemeine»
«Willkommen in der nächsten Ära Erdoğan.»
Daniel Steinvorth in der «NZZ»