Nach dem gescheiterten Verkauf gibt der ehemalige Skistar Willy Bogner die Führung seines Sportmode-Unternehmens ab. Alexander Wirth soll den 73-jährigen Bogner nach einer Einarbeitungszeit als Vorstandschef ablösen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
«Bogner ist für mich mehr als ein Job – es stellt das Lebenswerk der Familie Bogner dar», sagte Wirth, bisher Deutschland-Chef des US-Modekonzerns Ralph Lauren. Der 40-Jährige soll Anfang 2016 zunächst als Vorstand für das operative Geschäft einsteigen. Dem fünfköpfigen Gremium gehört auch Bogners Frau Sonia als Design-Chefin an.
Bogner hatte knapp ein Jahr lang versucht, das Unternehmen zu verkaufen, weil er in der Familie keinen Nachfolger gefunden hatte. Doch die Gebote waren enttäuschend niedrig ausgefallen, so dass Bogner den Verkaufsprozess abbrach.
Er hatte sich laut Finanzkreisen bis zu 750 Mio. Euro erhofft, das letzte Angebot eines Konsortiums um den früheren Coty-Chef Bernd Beetz hatte aber unter 300 Mio. Euro gelegen. Beetz hatte sich unter anderem mit Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche und Fussball-Weltmeister Philipp Lahm vom FC Bayern München zusammengetan. Dem «Handelsblatt» zufolge denkt Bogner nun daran, das Unternehmen in eine Stiftung einzubringen.
Wirth erklärte, er wolle Bogner zu einer «weltweiten Top-Marke» entwickeln. Zuletzt waren dem Unternehmen die Sanktionen des Westens gegen Russland in die Quere gekommen – Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Willy Bogner. Die Umsätze waren dort in der Wirtschaftskrise eingebrochen.