Wind facht Waldbrände in Kalifornien an und gefährdet Yosemite-Park

Einer der grössten Waldbrände in der Geschichte des US-Bundesstaates Kalifornien bedroht weiterhin den Yosemite-Nationalpark. Unterstützt von Löschflugzeugen kämpften auch am Montag rund 3400 Feuerwehrleute gegen die verheerenden Flammen.

Zum Zuschauen verdammt: Wald in Gefahr beim Yosemite-Park (Bild: sda)

Einer der grössten Waldbrände in der Geschichte des US-Bundesstaates Kalifornien bedroht weiterhin den Yosemite-Nationalpark. Unterstützt von Löschflugzeugen kämpften auch am Montag rund 3400 Feuerwehrleute gegen die verheerenden Flammen.

Das Feuer hat schon mehr als 500 Quadratkilometer Fläche vernichtet. Zwar hatte es sich zuletzt langsamer ausgebreitet, aber Wetterexperten warnten vor unberechenbaren Windstössen. Nach offiziellen Angaben waren erst sieben Prozent des Brandes unter Kontrolle.

Neben dem Wind seien der «extrem trockene Brennstoff und das unwegsame Gelände» die grössten Herausforderungen, sagte Meteorologe Drew Peterson der «Los Angeles Times». «Aber wenn wir das bis Dienstag durchhalten, sieht es so aus, als ob die Bedingungen besser werden.» Nach Angaben des Forstamtes waren etwa 4500 Gebäude – etwa Wohnhäuser, Lagerhäuser und Schuppen – in Gefahr.

Zehn Prozent der Brandfläche erstreckte sich zuletzt am Rande des Yosemite-Parks. Wichtige Anlaufstellen für Touristen, die eher im Zentrum des Parks liegen, blieben aber geöffnet. Einige Zufahrtsstrassen mussten hingegen gesperrt werden.

Mammutbäume schützen

Yosemite ist ein berühmtes Reiseziel und einer der beliebtesten Parks in den USA. Förster drängen darauf, besonders die Bäume des Parks zu schützen, die zu den ältesten und grössten Lebewesen der Erde zählen sollen.

«Alle Pflanzen und Bäume im Yosemite sind wichtig, aber die grossen Mammutbäume sind unglaublich wichtig, sowohl für das, was sie sind, als auch als Symbole des Nationalparks», sagte Parksprecher Scott Gediman.

Strom- und Wasserversorgung von San Francisco bedroht

Das Feuer bedroht auch die Strom- und Wasserversorgung der rund 300 Kilometer entfernten Metropole San Francisco. In der Region liegt ein grosser Stausee, zwei damit verbundene Kraftwerke mussten wegen Brandschäden abgeschaltet werden.

Stromausfälle gab es deshalb noch nicht, aber die Stadt musste nach Behördenangaben umgerechnet rund eine halbe Million Dollar für eine anderweitige Belieferung ausgeben. Sie bezieht zudem grosse Teile ihres Trinkwassers aus einem Reservoir, das wenige Meilen vom Feuer entfernt ist. Nach offiziellen Angaben ist die Wasserqualität aber bisher weiter gut.

Der Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Jerry Brown, hatte am Freitag wegen der Gefährdung der Wasser- und Stromversorgung den Notstand für San Francisco ausgerufen.

Der Flächenbrand hatte die nordwestlichen Ausläufer des Yosemite-Nationalparks am Freitag erreicht, nachdem er am 17. August aus bislang ungeklärter Ursache westlich davon ausgebrochen war.

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