Windpark auf hoher See mit Schweizer Beteiligung geht ans Netz

Der Ausbau der Windenergie auf hoher See kommt voran. Seit Mittwoch ist der Nordsee-Offshore-Windpark Global Tech I vor der deutschen Küste in Betrieb. Daran beteiligt ist auch der Schweizer Energiekonzern Axpo.

Mit 80 Windkraftanlagen kann der Nordsee-Windpark Global Tech I rund eine halbe Million Haushalte mit Strom versorgen.

(Bild: sda)

Der Ausbau der Windenergie auf hoher See kommt voran. Seit Mittwoch ist der Nordsee-Offshore-Windpark Global Tech I vor der deutschen Küste in Betrieb. Daran beteiligt ist auch der Schweizer Energiekonzern Axpo.

Die Betreiber von Global Tech I bezeichneten das mehr als 140 Kilometer vor Emden im Ostfriesland liegende Kraftwerk aus 80 Windanlagen als «Pionierprojekt». «So weit hat vor uns noch keiner vor der Küste gebaut», sagte der technische Geschäftsführer Jan Podbielski.

Die Fünf-Megawatt-Turbinen und die Umspannstation wurden auf einer 41 Quadratkilometer grossen Meeresfläche errichtet – was ungefähr der Fläche der Stadt St. Gallen entspricht. Global Tech I kann bis zu 400 Megawatt Strom produzieren. Damit kann der Windpark laut der Axpo rein rechnerisch fast eine halbe Million Haushalte mit Strom versorgen.

Trotz Verzögerungen aufgrund der mehrfachen Verschiebung des Netzanschlusses sei das Projekt im erwarteten Kostenrahmen realisiert worden, schrieb die Axpo in einer Mitteilung.

Eröffnung als «Meilenstein»

An dem Projekt mit einem Investitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro ist die Axpo mit 24,1 Prozent beteiligt. Damit sei Global Tech I der erste Offshore-Park mit substantieller Schweizer Beteiligung, schrieb der Energiekonzern. Die Eröffnung des Parks sei ein «Meilenstein und ein bedeutender Ausbau des Portfolios im Bereich Windenergie».

Im Zuge der Energiewende setzt Axpo unter anderem auf Windkraftwerke im Ausland. Jüngst hatte der Konzern im Juli den Kauf des in Deutschland und Frankreich tätigen Windparkentwicklers «Volkswind» angekündigt. An Global Tech I sind neben Axpo auch die Stadtwerke München, die Darmstädter Entega und sieben weitere Gesellschafter beteiligt.

Ausbau schreitet voran

Mit dem Projekt ist ein weiterer Schritt zum Ausbau der Windenergie auf hoher See erfolgt. Auf der Nordsee zwischen der niederländischen und der dänischen Grenze drehen sich derzeit 608 Anlagen, wie die Bremerhavener Windenergie-Agentur (WAB) gezählt hat. An der Ostseeküste sind momentan 102 betriebsfertige Anlagen erfasst, ihr Output liegt bei 339 Megawatt.

Nach Angaben der Agentur sind derzeit weitere 320 Anlagen mit einer Leistung von 1601 Megawatt in der Nordsee im Bau, in der Ostsee sind wird an 70 Anlagen mit 700 Megawatt Leistung gearbeitet.

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