Zermatt und St. Moritz sind die erfolgreichsten Wintersportorte der Schweiz. Sie verfügen gemäss einer Studie der Credit Suisse (CS) unter 31 untersuchten Gebieten über das breiteste Angebot und die höchste Nachfrage.
„Die beiden Topdestinationen Zermatt und St. Moritz vermögen Hotelgäste aus aller Welt zu überzeugen“, heisst es in der Untersuchung „Tourismus Schweiz – Wintersportorte im Wettbewerb“, die am Dienstag vor den Medien in Zürich präsentiert wurde. Beide Orte seien hochgelegen und deshalb schneesicher.
Das Pisten- und Shoppingangebot sei breit, das Hotelangebot stark auf das Luxussegment ausgerichtet. Die Hotelbetten seien überdurchschnittlich ausgelastet. Zudem würden die Gäste deutlich mehr pro Tag ausgeben als in anderen Wintersportorten der Schweiz.
Gstaad BE und Engelberg OW belegen trotz geringerem Angebot ebenfalls Spitzenplätze im Nachfrageranking. Sie hätten es geschafft, mit Erfolg eine Nische zu besetzen, sagte Studienautorin Nicole Brändle: „Gstaad konnte sich insbesondere bei Prominenten einen Namen machen, die Ruhe und Beschaulichkeit suchen und denen die Ferienorte Zermatt und St. Moritz zu gross sind.“
Davos weniger erfolgreich
Engelberg konzentriere sich stark auf Familien und ein jüngeres Outdoorpublikum. Zudem könne der Ort wegen seiner Nähe zu Luzern viele Asiaten auf Europareise anlocken, sagte Brändle.
Umgekehrt zeigt sich die Situation hingegen in Davos GR und Crans Montana VS: Trotz grossem Angebot sind diese Wintersportorte unterdurchschnittlich erfolgreich. In beiden Orten seien in den letzten Jahren viele Hotelbetten verschwunden und Ferienwohnungen gebaut worden. Diese Touristen würden genauso wie Tagesgäste deutlich weniger Geld ausgeben als Hotelgäste.
Das geringste Angebot, etwa an Unterhaltung, Unterkunft und Verpflegung von den untersuchten Gebieten weisen Hasliberg BE, Meiringen BE und Saas-Almagell VS auf.
Geringer Wechselkurseinfluss
Neben dem Schneemangel, der heuer herrschte, macht den Wintersportorten auch die Frankenaufwertung zu schaffen, aber weniger stark, als bisher vermutet wurde. Zwar gebe es einen Zusammenhang zwischen Nachfrage und Wechselkursentwicklung, doch der Einfluss sei relativ klein, sagte Brändle.
Eine Aufwertung des Frankens um 10 Prozent führe beispielsweise bei deutschen Gästen zu einem Rückgang der Übernachtungen von lediglich 0,8 Prozent. Wichtiger als die Wechselkurse sei die Wirtschaftslage in den Herkunftsländern der Touristen, erklärte Brändle.