Im Projektraum der Flatterschafft wird wieder ausgestellt. Die ausstellenden Künstler sind zwar ein paar Jahre jünger als sonst. Aber erstaunlich professionell.
Jadena Schlettwein, «A fire Girl»
Preisträger im Bereich Kollage: «Fussballmanschaft» von Muhammet Ali Koc
Onnea Michel: «Miss Water»
Im Vordergrund: «Sonne» von Anna Ming
«Sonnenfeuer» von Ella Hauser
«Ein Mensch», Berken Koc
Freitagabend im Projektraum der Flatterschafft. Gerade wird die aktuelle Ausstellung «Die vier Elemente» vom Kuratorinnenteam vorgestellt. Die Rednerin dankt allen Anwesenden sowie Mitwirkenden und Sponsoren und gibt die Preisträger des Kunstwettbewerbs bekannt.
Das Publikum applaudiert wie auf jeder anderen Vernissage auch. Anders ist nur, dass am Aperotisch kein Alkohol ausgeschenkt wird. Das mag daran liegen, dass die teilnehmenden Künstler ein paar Jahre jünger sind als üblich. Dass einige Preisträger sich nicht so ganz auf das Podium trauen, ist auch eher selten. Ansonsten läuft die Eröffnung der Kinderkunstaustellung sehr professionell ab. Die Rednerin lässt sich nicht beirren und geht routiniert zur Altersgruppe der acht- bis zwölfjährigen Gewinner über.
Kunst von Kindern (nicht nur) für Kinder
Die Kinderkunstaustellung ist der Abschluss eines Kunstprojekts des Erziehungsdepartements Basel und des Kinderbüros Basel. Zurück geht es auf eine Kinderkünstlergruppe, die im vergangenen Jahr befand, Kunstaustellungen von Erwachsenen seien langweilig. Kinder könnten das mindestens genauso gut mit der Kunst, behaupteten die vier Mädchen und setzten diese Idee mit Unterstützung des Kinderbüros Basel in die Tat um.
Für eine Ausstellung braucht man zunächst einmal Kunst. Mitte März hatte die Mädchengruppe deshalb einen Kinderkunstworkshop in der Flatterschafft veranstaltet. Dabei entstanden sind eine ganze Reihe sehenswerte Kunstwerke. Nun werden die Ergebnisse ausgestellt. Einige davon stellen wir in der Bildstrecke zum Artikel vor.
Für die Künstlerinnengruppe fing die Arbeit nach dem Workshop erst an. Nach der Erstellung der Kunstwerke ging es ans Kuratieren.
«Das ist das erste Mal seit 2008, dass ich selbst etwas kuratiere», sagt Sanja Lukanovic, Leiterin Kunstervermittlung der Basler Kunsthalle, die zusammen mit Eva Meier vom Kinderbüro Basel die Gruppe angeleitet hat. «Wobei, eigentlich war das ja die KKM».
KKM (Kinderkunstmuseum), so nennt sich die inzwischen fünfköpfige Mädchengruppe, die hinter der Ausstellung steckt. Ein Logo haben sie bereits designt. «Die hatten schon Anspruch», sagt Lukanovic.
Kuratieren, was ist das eigentlich?
Richtig schwierig gestaltete sich die Auswahl der Kunstwerke für die Preisverleihung. Die Gruppe bemerkte schnell, dass «schön» und «gefällt mir besser» kein Anhaltspunkt sind und stellte eine Liste mit Kriterien zusammen, die für die Preisvergabe wichtig sein sollten.
Der erste Punkt: das dargestellte Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft sollte man auch erkennen. «Gewöhnlich» aussehen soll es aber auch nicht, phantasievoll sollte es sein, also «nicht langweilig» und schön gemacht, gibt die Jury Auskunft. Auffallen sollte ein Siegerkunstwerk auch. «Es sollte anders sein als die anderen», wird mir erklärt. Und mit Liebe gestaltet. «Wenn man sich keine Mühe gibt, dann wird es wahrscheinlich auch nicht schön», befindet KKM. Gar nicht so viel anders als bei den Grossen.
Nach der Verleihung der Preise in den Kategorien Skulptur, Collage, Mobile und Malerei, eröffnet das Kuratorinnenteam den Apero und schliesst mit den Worten. «Wir bitten, die Kunstwerke nicht anzufassen und im Raum nicht zu rennen». Eine spontane Performance gibt es zum Abschluss obendrauf.
Noch bis Mittwoch werden Skulpturen, Collagen, Mobiles und Bilder der Kinderkunstaustellung zu besichtigen sein. Die Ausstellung ist am Sonntag, 24. April und Mittwoch, 29. April geöffnet.
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«Die vier Elemente» Kinderkunstausstellung im Projektraum der Flatterschafft, Solothurnerstr. 4
So, 26. April 2015, 10 – 12 Uhr
Mi, 29.0 April 2015, 14 – 17 Uhr