Zwei Monate nach der Saisoneröffnung sind die Zwischennutzer auf dem ExEsso-Areal im Hafen zufrieden. Die «Marina Bar» ersucht nun um längere Öffnungszeiten.
Die Sonne brennt an diesem späten Donnerstagnachmittag gnadenlos vom Himmel auf der Klybeckhalbinsel. Auf der Uferstrasse trocknen die Fussspuren eines einsamen Rheinschwimmers und vor der «Marina»-Bar sitzen ein paar wenige Leute im Schatten.
Anfangs Mai wurde auf dem ehemaligen Esso-Areal die Saison eröffnet, zusammen mit der Skateanlage «Portland» feierten die Betreiber der «Marina» ein ganzes Wochenende lang den Beginn ihrer Zwischennutzung. Dies nachdem es aufgrund einer Einsprache der Novartis und anderer Probleme zu monatelangen Verzögerungen gekommen ist.
Zu weit weg
Zwei Monate nach der Eröffnung wird es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Hinter der Theke der Bar steht Willi Moch, zusammen mit Caroline Rouine betreibt er die «Marina». Noch ist es nicht Feierabend, dann wird der Andrang grösser, Moch hat also Zeit für ein kurzes Gespräch. «Wir können uns nicht beklagen», sagt er. Die Bar erfreue sich grosser Beliebtheit bei den Quartierbewohnern, das Publikum sei bunt gemischt. Es wird klar: für das ganz grosse Publikum sind die Zwischennutzungen im Hafen noch nicht bekannt genug. Und Moch ergänzt: «Für die Leute aus der Innenstadt sind wir wahrscheinlich ein wenig weit weg.»
Am Eingang zum Areal hängt eine Baupublikation vom 12. Juni, die «Marina» ersucht darin um eine Verlängerung der Öffnungszeiten. Ist der Andrang grösser als erwartet? «Wir wollen einfach flexibel sein», erklärt Moch das Baugesuch. Man habe schon ein paar Mal grosse Geburtstagsgesellschaften bewirtet und es sei schade, wenn man diese Feiern jeweils Punkt Mitternacht auflösen müsse, obwohl die Stimmung gerade auf dem Höhepunkt sei.
Lärmklagen gab es bisher nur zwei Mal. Zuerst am Eröffnungswochenende und danach noch einmal wegen eines Tanzkurses. Obwohl es Lautsprecher habe, würde jedoch selten Musik gespielt, sagt Moch. Was bisher offenbar niemanden stört, «wahrscheinlich gefällt den Leuten die ruhige Hafenatmosphäre besser ohne Hintergrundmusik.»