Eher kleinlaut und sicher nicht euphorisch geht die schwer geprüfte Mannschaft des FC Zürich den Cupfinal vom Sonntag im Letzigrund gegen Lugano an.
«Wenn wir den Cupfinal gewinnen, kann dies die schlechte Saison nicht aufwiegen», sagte Zürichs für die letzten vier Spiele der Saison verpflichteter Trainer Uli Forte. «Der Abstieg ist Tatsache. Deshalb wollen wir dieses letzte Spiel, den Cupfinal, isoliert betrachten. Es ist für uns eine Chance für sich, noch etwas zu erreichen.»
Die Mannschaft hatte nach dem bitteren Abstieg vom letzten Mittwoch knapp vier Tage Zeit, um sich zu erholen. An der Medienkonferenz vom Samstag waren nebst Forte die Spieler Gilles Yapi und Alain Nef zugegen. Aus dem Gesagten wurde klar, dass Yapi schon wieder etwas positiver denken kann. Captain Nef dagegen machte aus seiner riesigen Enttäuschung keinen Hehl: «Ich schäme mich zutiefst», sagte er mit Blick auf den Abstieg.« Und er sagte mit ähnlichen Worten, wie sie schon der Trainer verwendet hatte: »Der Cupsieg könnte den Abstieg nicht gutmachen.“
Im Training vom Donnerstagmorgen stellte Forte fest, dass die Spieler komplett am Boden zerstört waren. «Das musste so sein nach diesem Abend», sagte Forte. «Alles andere wäre nicht normal gewesen.» Er hofft nun, dass die Spieler jede einzelne Stunde bis zum Final am Sonntag um 16.15 Uhr nutzen können, um mit der bestmöglichen psychischen Verfassung in den Match zu gehen.
Für den Final werden den Zürchern mehr Spieler nicht zur Verfügung stehen als den Luganesi, deren Trainer Zdenek Zeman auf 20 Mann zurückgreifen kann. Bei Zürich fehlen die verletzten Armin Alesevic, Marco Schönbächler, Mike Kleiber und Goalie Yanick Brecher. Ungewiss ist die Verfügbarkeit der angeschlagenen Franck Etoundi, Leonardo Sanchez und Cédric Brunner.
Bei Lugano verbüsst Igor Djuric eine Sperre nach seiner Roten Karte aus dem Halbfinal in Luzern. Verletzt sind Marco Padalino und seit längerem der Goalgetter Antonini Culina. Der verletzt gewesene wichtige Innenverteidiger Niko Datkovic konnte zuletzt wieder trainieren. Ob es für einen Einsatz reicht, ist offen.