Herr Suhr, Easyjet stellt ein Klumpenrisiko für den EuroAirport Basel (EAP) dar. Ist der Flughafen nicht zu abhängig vom Billigflieger?
Fakt ist, dass jeder Flughafen einen sogenannten «Home Carrier» hat, dessen Marktanteil sogar bis an die 80-Prozent-Marke kommen kann. Dies ergibt Sinn für die Airline, da sie Synergien in der Flottenbenutzung und im Kostenmanagement erzielen kann. Die Situation am EuroAirport ist somit nicht aussergewöhnlich und wir sehen sie vielmehr als Chance. Dennoch sind wir bestrebt, ein möglichst breites Portfolio an Airlines zu akquirieren.
Und abgesehen von der Akquisition von neuen Airlines?
Der Flughafen hat die Luftfracht kontinuierlich entwickelt und sich in diesem Bereich einen Wettbewerbsvorteil geschaffen. Zudem sind die am Flughafen beheimateten Unterhaltsbetriebe ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.
«Das Flugangebot von Easyjet entspricht der Nachfrage der gesamten trinationalen Region.»
Was bringt Easyjet dem EuroAirport konkret in Zahlen?
Ende 2016: 52 Städteverbindungen, 4,3 Millionen Passagiere, rund 340 Angestellte, neun stationierte Flugzeuge.
Was wäre der Flughafen ohne Easyjet?
Easyjet ist mit über 60 Prozent Marktanteil die Nummer-Eins-Airline und der fünftgrösste Arbeitgeber am EuroAirport. Sie fliegt über 50 Prozent unserer Destinationen an und trägt wesentlich zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Standorts bei. Viel wichtiger noch: Ihr Flugangebot entspricht der Nachfrage der gesamten trinationalen Region. Sie verbindet unsere Fluggäste mit den Hauptstädten Europas und interessanten Urlaubszielen. Dies zu vernünftigen Preisen und zu Zeiten, die für Geschäftskunden optimal sind. Ohne sie würde der Standort enorm an Attraktivität verlieren.
Dieses Interview musste aus Termingründen schriftlich geführt werden.