Am Donnerstag erwartet der FC Basel den FC Dnipro Dnipropetrovsk im St.-Jakob-Park zum Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League (21.05 Uhr). Der Captain der Ukrainer, der 31-jährige Routinier Ruslan Rotan, über die Vorbereitung seines Teams und darüber, dass ihn der Schweizer Fussball an den deutschen erinnert.
Am Sonntag war Ruslan Rotan noch der Auslöser für eine unangenehme Geschichte, die sich der FC Dnipro im Trainingslager in Marbella eingehandelt hat. Der Captain sorgte mit seiner harten Gangart für Handgreiflichkeiten auf dem Platz, die schliesslich zum Abbruch der Testspartie gegen den FK Krasnodar führten. Auch, weil Rotans Mitspieler Giuliano bewusstlos zu Boden gegangen war.
Giuliano, der brasilianische Mittelfeldstar, ist wieder wohlauf, und der Vorfall – um von der spanischen Sonnenküste nach Basel zu wechseln – Schnee von gestern. Ruslan Petrovych Rotan, 65-facher ukrainischer Nationalspieler und mit einer Unterbrechung seit 1999 beim FC Dnipro, schaut nach vorne, auf Donnerstag und den Match in Basel. Der bedeutet für sein Team den ersten Ernstkampf im neuen Jahr, weil die Saison in der Premyer Liga erst am 2. März fortgesetzt wird.
Deshalb haben die Ukrainer Ende vergangener Woche ein zweites Mal ihre Zelte in Südspanien aufgeschlagen, wo sie schon weilten, als der FC Basel dort seine Vorbereitung absolvierte. Diesmal ist der FC Dnipro sogar im selben Hotel abgestiegen, in dem auch der FCB untergekommen war. Von Malaga aus wird die Mannschaft am Mittwoch nach Basel reisen und anschliessend auch wieder nach Andalusien zurückkehren.
Ruslan Rotan, wie geht es Ihnen im Trainingslager in Spanien?
Wir haben in der Ukraine traditionell eine sehr lange Winterpause. Dieses Jahr wird der Turnus für uns unterbrochen durch die Qualifikation für die Achtelfinals in der Europa League. Dementsprechend wurde unser Vorbereitungsprogramm angepasst, aber wir haben das notwenige Volumen trainiert.
Wo steht die Mannschaft drei Tage vor dem Hinspiel in Basel?
Wir haben zwar sechs Testspiele gewonnen, eines Unentschieden gespielt und die Partien weitestgehend kontrolliert, aber das sollte uns nicht in Sicherheit wiegen. Freundschaftsspiele im Trainingslager und Spiele in der Meisterschaft oder auf internationaler Ebene sind etwas völlig verschiedenes.
Auch der FC Basel hat eine vergleichsweise lange Pause hinter sich, hat nur ein Pflichtspiel mehr als Dnipro in den Beinen. Gleicht das die Chancen für die Partie am Donnerstag in etwa aus?
Möglicherweise ergeibt sich daraus eine ganz ähnliche Ausgangslage. Wie auch immer: Vor dem Spiel stehen die Chancen fifty-fifty. Wir treffen auf einen guten, talentierten Gegner, vor dem wir auf der Hut sein sollten.
«Über den FC Basel wird uns
nur Gutes berichtet»
Gibt es beim FC Dnipro unterschiedliche Prioritäten, was Meisterschaft und Europacup angeht?
Für uns sind alle Wettbewerbe, an denen wir teilnehmen, von Bedeutung. Und wir wollen an allen Fronten erfolgreich sein,
Was wissen Sie über den FC Basel?
Wir haben längst damit begonnen, diesen Gegner zu studieren. Was unsere Scouts berichten bestätigt den Eindruck, dass es sich um einen ernstzunehmenden Gegner handelt. Auch ukrainische Spieler, die zuletzt mit ihren Teams gegen den FC Basel gespielt haben (unter anderem spielte der FCB im Trainingslager in Spanien gegen Dinamo Kiew 0:1; Anm. D. Red.), berichten nur Gutes.
Sie haben selbst mehrfach mit Ihrem Club oder der Nationalmannschaft gegen Schweizer Teams gespielt. Was sind die Charakteristika des Schweizer Fussballs?
Mein Eindruck war, dass eine der Haupteigenschaften die Disziplin auf dem Platz ist. Das erinnert mich an den deutschen Fussball. Wir werden diesem Gegner mit Respekt gegenübertreten. Der FC Basel wird seinen Job so gut wie möglich machen wollen – wir aber auch.