Wirbelsturm „Sandy“ hinterlässt Spur der Verwüstung an US-Ostküste

Der Wirbelsturm „Sandy“, der am Montagabend in New Jersey auf die US-Ostküste getroffen ist, hat in der dicht besiedelten Region immense Schäden angerichtet. In den USA und in Kanada sind mindestens 26 Personen wegen des Sturms ums Leben gekommen, wie der Fernsehsender CNN berichtete.

Angeschwemmte Autos vor einer Garageneinfahrt im New Yorker Financial District (Bild: sda)

Der Wirbelsturm „Sandy“, der am Montagabend in New Jersey auf die US-Ostküste getroffen ist, hat in der dicht besiedelten Region immense Schäden angerichtet. In den USA und in Kanada sind mindestens 26 Personen wegen des Sturms ums Leben gekommen, wie der Fernsehsender CNN berichtete.

Der TV-Sender Fox News sprach sogar von 33 Toten. Allein in der Millionenmetropole New York starben nach Angaben von Bürgermeister Michael Bloomberg zehn Menschen. Bloomberg sprach am Dienstag auf einer Medienkonferenz von dem vielleicht schlimmsten Sturm, den New York je erlebt hätte.

In mehr als acht Millionen Haushalten in insgesamt 18 Bundesstaaten fiel der Strom aus, wie das US-Energieministerium am Dienstag mitteilte. Es könnte bis zu einer Woche dauern, bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt ist.

Der Sturm zog nach seinem Auftreffen auf die Küste in abgeschwächter Form weiter ins Landesinnere. Das nationale Hurrikanzentrum warnte weiter vor schweren Stürmen, Überschwemmungen und kündigte starken Schneefall für West Virginia an. Das Schlimmste ist laut Meteorologen jedoch vorbei.

Präsident Obama erklärte Teile der Bundesstaaten New York und New Jersey zu Katastrophengebieten. Mit dieser Massnahme gibt die US-Regierung zusätzliche Hilfsgelder für betroffene Bürger sowie für Hilfsorganisationen, Firmen und lokale Behörden frei.

Riesige Sturmschäden in New York

In New York richteten die Ausläufer des Sturms mit einer 1000 Kilometer breiten Front Milliardenschäden an. An der Südspitze Manhattans stieg das Wasser etwa 4,30 Meter über den normalen Wasserstand – gut einen Meter höher als der bisherige Rekordstand von 1960.

An Hunderten Stellen waren Stromleitungen beschädigt. Eine Explosion in einem Umspannwerk in der New Yorker Lower East Side verschärfte die Lage noch weiter. Wegen der Überschwemmungen haben viele Menschen in New York kein Wasser.

Die US-Börsen blieben auch am Dienstag geschlossen, weil die Händler wegen des stillstehenden Verkehrs nicht zur Arbeit kommen konnten.

AKW-Pannen und Dammbruch

Als Folge des Wirbelsturms wurden im Bundesstaat New Jersey zudem mehrere Atomreaktoren vom Netz genommen. Betroffen seien die Reaktoren Salem 1 in Hancocks Bridge, Nine Mile Point 1 in Scriba und Indian Point 3 in Buchanan, teilte die Atomaufsichtsbehörde NRC am Dienstag mit.

Der älteste Reaktor des Landes, Oyster Creek, war bereits vor dem Sturm abgeschaltet worden. Im Kühlwasser-Reservoir des Kraftwerks sei der Wasserstand durch die reguläre Flut, die Windrichtung und das Hochwasser deutlich gestiegen. Alle Reaktoren seien weiter in einem sicheren Zustand, hiess es.

Die Schäden durch „Sandy“ dürften sich nach Experteneinschätzung auf bis zu 20 Milliarden US-Dollar belaufen. Damit wäre „Sandy“ eine der teuersten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA.

Nächster Artikel