Trotz Wachstums in Deutschland und Frankreich ist die Euro-Zone in die Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der 17 Mitgliedsstaaten sank zwischen Juli und September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Frühjahr, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte.
Bereits im Frühjahr war die Wirtschaft um 0,2 Prozent geschrumpft. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Fachleute von einer Rezession.
Während die Talfahrt in den Krisenländern wie Spanien, Italien, Portugal und Griechenland weiter ging, legte die Wirtschaft in Frankreich und Deutschland je um 0,2 Prozent zu.
Allerdings führte die Eurokrise auch in Deutschland zu einem Abflauen der Konjunktur. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung des wichtigsten Handelspartners der Schweiz noch um 0,3 Prozent gestiegen, im ersten Quartal um 0,5 Prozent.
Zwar legte der Konsum der privaten und öffentlichen Haushalte in Deutschland saisonbereinigt zu. Auch wurde mehr in Bauten investiert. Das habe den Rückgang der Investitionen sowie den Abbau von Vorräten bei den Unternehmen in etwa kompensieren können, erklärte das Statistische Bundesamt.
Eintrübung erwartet
Die Tendenz geht nach Ansicht von Ökonomen jedoch zu einer weiteren Verlangsamung der deutschen Wirtschaftsleistung. So gehen einige davon aus, dass sich die Konjunktur im vierten Quartal eher noch weiter eintrübt und auch im ersten Quartal 2013 flach bleibt. Andere wiederum erwarten, dass die Wirtschaft auch im vierten Quartal stabil bleiben oder sogar ein leichtes Wachstum verzeichnen wird.
Für das Gesamtjahr rechnen Regierung, führende Institute und Wirtschaftsexperten mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,8 Prozent. 2011 waren es noch 3,0 Prozent.