Wirtschafts-Nobelpreis geht an drei US-Forscher

Drei Wissenschaftler aus den USA erhalten in diesem Jahr den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Lars Peter Hansen, Eugene Fama und Robert Shiller werden für ihre Arbeiten über die Funktionsweise von Finanzmärkten ausgezeichnet.

Robert Shiller und zwei weitere US-Ökonomen gewinnen den Nobelpreis (Bild: sda)

Drei Wissenschaftler aus den USA erhalten in diesem Jahr den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Lars Peter Hansen, Eugene Fama und Robert Shiller werden für ihre Arbeiten über die Funktionsweise von Finanzmärkten ausgezeichnet.

Den Preis bekommen sie insbesondere für ihre empirische Analyse von Aktienkursen, wie die königlich-schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm erklärte. Ihre Arbeiten hätten wesentlichen Einfluss auf die Börsen und das Verhalten der Investoren genommen.

Das Besondere an dieser Auszeichnung sei der Praxisbezug: Die Arbeit der Preisträger habe «nicht nur die Sichtweise unter Forschern verändert, sondern auch die Marktpraxis in vielerlei Hinsicht beeinflusst», erklärte Per Krusell vom Institut für Internationale Wirtschaftsstudien an der Universität Stockholm.

Was die Forscher herausgefunden hätten, habe «vielen Haushalten rund um die Welt geholfen, viel günstiger in Aktienmärkte zu investieren als sie es sonst gekonnt hätten», ergänzte Per Strömberg vom Preiskomitee.

Wirtschaft «grundlegend für menschliches Handeln»

Preisträger Shiller zeigte sich überrascht: «Ich konnte es einfach nicht glauben, anders kann ich es nicht sagen», sagte der bei der Pressekonferenz in Stockholm per Telefon zugeschaltete US-Amerikaner.

«Ich interessiere mich für eine Million unterschiedlicher Dinge. Ich habe angefangen, mich für Wirtschaft zu interessieren, weil ich glaube, dass sie sich mit wichtigen Problemen auseinandersetzt», sagte Shiller. «Sie ist so grundlegend für menschliches Handeln.»

Das Wissen über das Finanzwesen sei nützlich für die Gesellschaft und könne helfen, das menschliche Gemeinwohl zu verbessern. «Das Finanzwesen steuert die moderne Gesellschaft. Das mag sich für manche Menschen seltsam anhören, aber es ist absolut wahr.»

Meistens gewinnen US-Amerikaner den Preis

Der Nobelpreis für Wirtschaft geht nicht direkt auf das Testament des Preisstifters Alfred Nobel zurück. Er wurde 1968 in Gedenken an Alfred Nobel ins Leben gerufen und wird seit 1969 verliehen. Der Preis ist mit 8 Millionen Kronen dotiert (rund 1,25 Millionen Franken) und wird von der schwedischen Reichsbank gestiftet, um der wachsenden Bedeutung wirtschaftlicher Fragen Rechnung zu tragen.

Im vergangenen Jahr waren die beiden US-Forscher Alvin Roth und Lloyd Shapley für ihre Arbeiten zur optimalen Abstimmung von Angebot und Nachfrage ausgezeichnet worden. Da in der Vergangenheit vor allem US-amerikanische Forscher mit dem Preis geehrt wurden, ist er nicht unumstritten. Überreicht werden die Nobelpreise am 10. Dezember, dem Todestag von Stifter Nobel.

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