Der Wirtschaftsdachverband economiesuisse sieht in der vorgeschlagenen Unternehmenssteuerreform III mehr Chancen als Risiken. Er unterstützt die Massnahmen weitgehend, lehnt aber die Einführung einer Kapitalgewinnsteuer auf Wertschriften kategorisch ab.
Ein Scheitern der Unternehmenssteuerreform III hätte nicht nur für die Volkswirtschaft der Schweiz, sondern auch für die öffentlichen Haushalte gravierende Folgen, warnte economiesuisse am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Das Abschaffen steuerlicher Anreize würde den Verlust einer für die Schweiz zentralen Standortstärke bedeuten.
Bis jetzt habe sich jede Steuerreform für die Schweiz ausbezahlt. Auch die dritte Reform biete ungleich mehr Chancen als Risiken. Gerade vor dem Hintergrund der Frankenstärke sei eine fokussierte und zielgerichtete Weiterentwicklung für die Schweizer Wirtschaft von grösster Bedeutung.
Schweiz soll konkurrenzfähig bleiben
Der Wirtschaftsdachverband unterstützt denn auch die Massnahmen des Bundesrates zum Ersatz der heutigen Steuerregimes weitgehend. Die Lizenzbox sei eine zentrale Ersatzmassnahme. Sie müsse international die bestmögliche Lösung darstellen. Nur so könne sich die Schweiz im hochkompetitiven Bereich der Immaterialgüterbesteuerung gegen Konkurrenzstandorte durchsetzen.
Auch die zinsbereinigte Gewinnsteuer und eine Anpassung der Kapitalsteuer werden unterstützt. Ersatzmassnahmen würden jedoch nicht alle heute privilegiert besteuerten Aktivitäten Abdecken. Kantonale Gewinnsteuersatzsenkungen seien deshalb ein wichtiges und nachhaltiges Element, um einer drohenden Verschlechterung des Steuerstandorts Schweiz entgegenzuwirken.
Klares Nein zu Kapitalgewinnsteuer
Abgelehnt werden die Massnahmen zur «Verbesserung der Systematik des Unternehmenssteuerrechts», schreibt economiesuisse. Sie entschärften das Standortproblem nicht und erschwerten die Gegenfinanzierung der Reform. Gänzlich verfehlt sei die Einführung einer Kapitalgewinnsteuer, die wenig ergiebig, volatil und administrativ aufwendig wäre.
Die Schweiz profitiere heute stark von internationalen Unternehmen. Sie erwirtschafteten in der Schweiz gut einen Drittel des Bruttoinlandprodukts. Auch finanzpolitisch leisteten sie einen wichtigen Beitrag. Über ihre Konzerngesellschaften mit kantonalem Steuerstatus lieferten sie jährlich über fünf Milliarden Franken an Gewinnsteuern ab.