Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse sagt für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent voraus. Im nächsten Jahr dürfte sich die Wirtschaftsleistung nach Einschätzung des Verbands auf 0,8 Prozent abschwächen.
Im Dezember hatte die Economiesuisse unter dem Eindruck der ungelösten europäischen Schuldenkrise für 2012 noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,5 Prozent vorausgesagt und die Schweiz am Rande einer Rezession gesehen.
Die Arbeitslosigkeit dürfte von 3,1 Prozent 2011 auf 3,3 Prozent im laufenden Jahr bis zu 3,5 Prozent im kommenden Jahr steigen. Im Dezember hatte der Verband noch von 3,6 Prozent Arbeitslosen im laufenden Jahr gesprochen.
Die Schweizer Wirtschaft schlage sich aber nicht zuletzt dank der robusten Binnennachfrage, den tiefen Zinsen und der Zuwanderung „erfreulich gut“, teilte die Organisation am Montag mit.
Allerdings dürfte der Export noch in diesem Jahr schrumpfen: Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch sagt einen Wert von -0,6 Prozent für 2012 und -1 Prozent für 2013 voraus. 2011 hatte das Exportwachstum noch 3,4 Prozent betragen.
Die Schweizer Wirtschaft gewöhne sich allmählich an den starken Franken, brauche die von der Nationalbank definierte Kursuntergrenze zum Euro bei 1,20 Fr. aber unbedingt. Minsch kritisierte während einer Telefonkonferenz Aussagen, wonach der Mindestkurs dauerhaft nicht zu halten sei, sehr hart.
„Es ist sehr kontraproduktiv, darüber zu spekulieren, dass die Untergrenze aufgehoben wird“, sagte Minsch. Das Signal an die Finanzmärkte sei glaubwürdiger, wenn Wirtschaft und Politik hinter zu beendender SNB-Politik stünden. „Dann ist die Verteidigung des Mindestkurses auch günstiger zu haben“, sagte Minsch.