Wirtschaftsprüfer entlasten Hyposwiss von Geldwäschereivorwürfen

Die unter Verdacht der Geldwäscherei stehende Privatbank Hyposwiss hat von ihrer externen Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) Rückendeckung erhalten: Die Wirtschaftsprüfer fanden keine Hinweise auf einen Verstoss gegen das Geldwäschereigesetz.

Die Privatbank Hyposwiss ist eine Tochter der St. Galler Kantonalbank (Archiv) (Bild: sda)

Die unter Verdacht der Geldwäscherei stehende Privatbank Hyposwiss hat von ihrer externen Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) Rückendeckung erhalten: Die Wirtschaftsprüfer fanden keine Hinweise auf einen Verstoss gegen das Geldwäschereigesetz.

Hyposwiss, eine Tochter der St. Galler Kantonalbank (SGKB), hatte bei PwC eine Prüfung der Vorwürfe in Auftrag gegeben, nachdem der russische Geschäftsmann Oleg Deripaska die Bank der Geldwäscherei bezichtigt hatte. Hintergrund dieser Vorwürfe ist ein Machtkampf um Norilisk Nickel, den grössten Nickel-Produzenten der Welt.

Wie die St. Galler Kantonalbank (SGKB) am Mittwoch mitteilte, hat PwC auch keine Hinweise auf eine Verletzung von Meldepflichten oder der Standesregeln zur Sorgfaltspflicht der Banken im Untersuchungszeitraum zwischen Juli 2010 und Oktober 2011 gefunden.

Roland Ledergerber, Vorsitzender der SGKB-Geschäftsleitung, sagte am Mittwoch an einer Telefonkonferenz, der PwC-Bericht sei am Dienstag der Finanzmarktaufsicht FINMA zugeleitet worden. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt sei die Bank von der FINMA eingeladen worden, zu den Geldwäschereivorwürfen Stellung zu nehmen.

Bank sieht sich bestätigt

Simon Netzle, Mediensprecher der SGKB, sagte der Nachrichtenagentur sda, die Bank sehe sich in ihrer Einschätzung bestätigt. Details zum PwC-Bericht würden nicht publiziert, da das Bankgeheimnis tangiert würde. CEO Roland Ledergerber ging an der Telefonkonferenz ebenfalls nicht näher auf Fragen nach Details des PwC-Berichts ein.

Die Bank geht davon aus, dass mit dem Bericht der PwC die Vorwürfe strafrechtlicher und zivilrechtlicher Art vom Tisch sind. Gemäss Medienberichten erwägt Derispaska eine Zivilklage in Milliardenhöhe gegen die Hyposwiss, sofern er mit seiner Strafanzeige nicht ans Ziel komme. Die Bundesanwaltschaft beurteilte die Vorwürfe als unbegründet.

Die SGKB mutmasst, dass trotz der Prüfung weiter Druck auf die Strafuntersuchungsbehörden ausgeübt werden könnte. Sie behalte sich vor, künftig gegen unberechtigte Vorwürfe juristisch vorzugehen.

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