Wer die weltweit knapper werdenden Ressourcen effizient bewirtschaftet, gehört zu den Gewinnern. Das stellt der Wirtschaftsverband swisscleantech fest. Er will deshalb für die Schweiz eine «Cleantech Ressourcenstrategie» erarbeiten.
Anlass für die Ankündigung war der so genannte «Earth Overshoot Day» am Dienstag. Das ist der Tag, an dem die Menschen weltweit die für das Jahr 2013 verfügbaren natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben. Nach Angaben des WWF sind heute mehr als 1,5 Erden nötig, um die Bedürfnisse nach vom Planeten produzierten Ressourcen zu befriedigen.
Schlechter sieht das Bild für die Schweiz aus: «Der Schweizer ‚Overshoot Day‘ war bereits am 30. März», sagt Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network, einer Partnerorganisation des WWF, laut einer Mitteilung von swisscleantech am Dienstag vor den Medien in Bern. Das Land sei in hohem Grad von Importen abhängig.
Auch der Ausstoss von Abfallstoffen wie CO2-Emissionen in der Schweiz sei nicht nachhaltig, kritisierte Wackernagel. Die Schweiz verbrauche vier Mal mehr Natur als sie innerhalb ihrer Grenzen habe.
Ressourcenwende gefordert
Der Verband swisscleantech fordert deshalb eine Ressourcenwende und kündigte am Dienstag eine Ressourcenstrategie an. Er will darin aufzeigen, wie eine saubere Schweizer Ressourcenstrategie aus Sicht der Wirtschaft zu gestalten ist, wie Präsident Nick Beglinger sagte.
Wie bei der Energiestrategie wolle swisscleantech auf Vollkostenrechnung und eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung setzen. «Die Schweiz soll im Jahr 2050 nicht mehr Ressourcen verbrauchen als ihr zustehen.»
Ziel der Schweiz, einem reichen und innovativen Land und Weltmeisterin im Recycling, sollte es sein, nicht den ‚Overshoot Day‘, sondern den ‚Undershoot Day‘ zu begehen, sagte Beglinger. «Genau wie für die Energie braucht es auch bei den Ressourcen eine Wende in Richtung Nachhaltigkeit.»
Nach Angaben der Umweltorganisation WWF verbrauchte die Weltbevölkerung 1987 zum ersten Mal mehr Ressourcen, als die Erde zur Verfügung stellen konnte. Der «World Overshoot Day» fand in jenem Jahr am 19. Dezember statt. Seither verschob sich das Stichdatum immer weiter nach vorne.