Archäologen haben auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán eine grosse Ruinenstadt entdeckt. Mit einer Ausdehnung von über 22 Hektaren und Überresten von zahlreichen Gebäuden soll es sich um eine der grössten Maya-Siedlungen der Region handeln.
Dies teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) am Dienstag mit. Im dichten Dschungel des Bundesstaats Campeche habe sein Team Reste von Pyramiden und Palästen, Wohnhäusern und Feldern für das traditionelle Spiel Pelota entdeckt, sagte Forschungsleiter Ivan Šprajc.
Die grösste Pyramide sei 23 Meter hoch. Charakteristisch für die Fundstätte seien die zum Teil reich verzierten Stelen. Auf einer der Säulen war zu lesen, der Herrscher K’inich B’ahlam habe dort im Jahr 751 nach Christus den Roten Stein (oder Grossen Stein) aufgestellt, hiess es in der Mitteilung des INAH weiter.
Anhand dieser und weiterer Inschriften datierten die Wissenschaftler die Blütezeit der Stadt auf die Spätklassik von 600 bis 900 nach Christus. Der spannendste Teil der Arbeit stehe noch bevor, sagte Šprajc. Nun gelte es, die Beziehungen zwischen Chactún und den bereits bekannten Siedlungsgruppen Río Bec und Chenes zu erforschen.