Die Qualifikation für den bevorstehenden Achtelfinal gegen Deutschland ist für Algerien ein historischer Triumph. Der Jubel im nordafrikanischen Land kennt keine Grenzen.
Autokorso, spontane Feste, Feuerwerk – nach dem Einzug der algerischen Elf in den WM-Achtelfinal gegen Deutschland feierten die Fans ihr Team frenetisch. In der Hauptstadt Algier und vielen Regionen des Landes bevölkerten Menschen nach dem entscheidenden 1:1 gegen Russland zu tausenden Strassen und Plätze. Auch die grosse algerische Gemeinde in Frankreich feierte ausgelassen.
Nach Schlusspfiff waren in Algier Strassen, Autobahnen und Plätze verstopft. Auf Autos, Lastwagen und Motorrädern wurden Fahnen geschwenkt und Lieder gesungen. In riesigen Kreisen tanzten die Menschen ausgelassen. Auch Frauen und junge Mädchen, sonst nachts in Algerien kaum auf den Strassen unterwegs, waren beim Public Viewing und bei Feiern dabei. «Zumindest im Fussball ist Algerien jetzt unter den 16 führenden Nationen», freute sich eine Feiernde.
Bei einigen Fans ging der Blick auch schon nach vorn zum Achtelfinal. Vielen Algeriern ist der WM-Sieg gegen Deutschland in der Vorrunde 1982 in Spanien noch lebhaft in Erinnerung. Algerien schied anschliessend nur wegen des als «Schande von Gijon» titulierten Spiels zwischen Deutschland und Österreich (1:0) aus. Der Fan Salim Djabour hatte auf einen Match gegen die Deutschen gehofft: «Das wird kein gekauftes Spiel wie 1982.»
In Frankreich kam es am Rande der Feiern auch zu Ausschreitungen. 74 Menschen wurden von der Polizei festgenommen. In zahlreichen Städten wurden etwa 30 Fahrzeuge in Brand gesetzt, auch Schaufensterscheiben gingen zu Bruch.