Trotz des 1:2 gegen Uruguay, der zweiten Niederlage im Turnier, hat England noch Chancen weiterzukommen. Diese sind jedoch klein, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.
Für Roy Hodgsons Mannschaft ist die Luft in Brasilien dünn geworden. Die Gefahr, dass England erstmals seit 1958 in der Vorrunde eines WM-Turniers ausscheidet, ist sehr gross.
Nur mit Italiens doppelter Hilfe könnte es doch noch reichen. Italien müsste sowohl heute Abend gegen Costa Rica als auch im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay siegen. Dann ergäbe sich die seltene Konstellation, dass eine Mannschaft (Italien) alle Spiele und die drei übrigen Teams (England, Uruguay, Costa Rica) je ein Spiel gewonnen hätten. Wer Zweiter würde und weiterkäme, würde sich dann aufgrund der Tordifferenzen und Torverhältnisse entscheiden. Dieser Zweite hätte demnach nur einmal gewonnen, aber zweimal verloren.
Die genannte Konstellation ist so selten, dass es sie in einem WM-Turnier noch gar nie gegeben hat. Die Geschichte spricht – wenigstens im Fussball – also gegen die Engländer.
Dreimal ist es vorgekommen, dass eine Mannschaft mit nur drei Punkten die Gruppenphase überstanden hat. Die jeweils drei Punkte kamen indessen nicht mit einem Sieg zustande, sondern mit drei Unentschieden. Und mit vielen Unentschieden steigen die Chancen, weil ja die anderen Mannschaft dabei jeweils auch Punkte einbüssen.
Ohne Sieg, ohne Niederlage und mit drei Unentschieden weitergekommen sind Chile 1998 in der Gruppe mit Gruppensieger Italien, Österreich und Kamerun, Italien (als nachmaliger Weltmeister!) 1982 in der Gruppe mit Gruppensieger Polen, Kamerun und Peru sowie Wales 1958 in der Gruppe mit Gruppensieger Ungarn und Mexiko.
Andere Präzedenzfälle, aus denen die Engländer noch Hoffnung schöpfen könnten, gibt es nicht.