Die Schweizerin Patrizia Kummer erreicht an der FIS-WM in Stoneham im Parallelslalom den Final. Dort muss sich die 25-jährige Walliserin von der Russin Jekaterina Tudegeschewa bezwingen lassen.
Das Meisterstück gelang Kummer quasi eine Runde zu früh. Stilsicher schaltete sie die norwegische Titelhalterin Hilde-Katrine Engeli aus. Trotz des Coups blieb die Gesamtweltcup-Siegerin der letzten Saison im ersten Final-Lauf nahezu chancenlos und handelte sich ein zu grosses Handicap von 0,4 Sekunden ein.
Im letzten Run des Tages riskierte Kummer zu viel – der Fehler war nicht mehr zu korrigieren, zumal die Russin auf dem Weg zum zweiten WM-Titel nach 2005 technisch perfekt carvte. Mit beiden Riderinnen ist 2014 in Sotschi zu rechnen.
Die ebenso ambitionierten Männer überstanden den Viertelfinal-Cut nicht. Simon Schoch, mit vier WM-Medaillen der erfolgreichste Schweizer Starter, scheiterte auf ärgerliche Weise. Der 34-jährige Finalist der FIS-Titelkämpfe von 2011 verspielte im zweiten Run einen deutlichen Vorsprung leichtfertig und musste nach einem Fahrfehler den Italiener Roland Fischnaller (nach einer Penalty-Zeit von 1,5 Sekunden) überraschend passieren lassen.
Nevin Galmarini schaltete zunächst mit dem Italiener Aaron March den Zweiten der Qualifikation aus, ehe er in der Runde der letzten acht dem zweitplatzierten US-Vertreter Justin Reiter knapp den Vortritt überlassen musste. Kaspar Flütsch wurde an seiner dritten WM in den Viertelfinals vom späteren Champion Roc Marguc gestoppt.
Der Slowene, in La Molina vor zwei Jahren in beiden WM-Slaloms auf dem Podium, gelangte damit zehn Jahre nach seinem Landsmann Dejan Kosir (Triumph in Kreischberg) auf höchstem WM-Level an.
Stoneham (Ka). FIS-WM. Alpin. Parallel-Slalom. Männer: 1. Rok Marguc (Sln). 2. Justin Reiter (USA). 3. Roland Fischnaller (It). 4. Andreas Prommeger (Ö). 5. Simon Schoch (Sz). 6. Benjamin Karl (Ö). 7. Kaspar Flütsch (Sz). 8. Nevin Galmarini (Sz). Ferner, im Achtelfinal out: 12. Roland Haldi (Sz) und Jasey Jay Anderson (Ka).
Frauen: 1. Jekaterina Tudegeschewa (Russ). 2. Patrizia Kummer (Sz). 3. Amélie Kober (De). 4. Hilde-Katrine Engeli (No). 5. Marion Kreiner (Ö). 6. Isabelle Laboeck (De). 7. Natalia Sobolewa (Russ). 8. Tomoka Takeuchi (Jap).