WM-Vergabe an Katar: Bericht erhärtet Korruptionsverdacht

Im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022 an Katar sieht sich der Weltverband FIFA mit neuen schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Involviert ist der Ex-Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam.

Der Katari Mohamed bin Hammam auf einem Foto von Mai 2011. (Bild: SI)

Im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022 an Katar sieht sich der Weltverband FIFA mit neuen schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Involviert ist der Ex-Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam.

Der britischen Zeitung «Sunday Times» liegen nach eigenen Angaben Dokumente vor, die belegen sollen, dass der ehemalige katarische FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle gezahlt haben soll, um sich deren Unterstützung für Katars WM-Bewerbung zu sichern. Vorwürfe einer Einflussnahme bei der WM-Vergabe im Dezember 2010 hatten die Organisatoren und Bin Hammam bisher stets zurückgewiesen.

Die Dokumente sollen nun belegen, dass der Katarer bereits ein Jahr vor der Entscheidung der FIFA-Exekutive begonnen hatte, Einfluss zu nehmen und direkte Zahlungen an Funktionäre leistete. Katar hatte bisher stets behauptet, dass Bin Hammam in der Bewerbungskampagne keine Rolle gespielt habe. Dem Blatt liegen angeblich ausserdem Belege dafür vor, dass Bin Hammam dem ehemaligen Exekutiv-Mitglied Reynald Temarii aus Tahiti 305’000 Euro für Anwaltskosten gezahlt haben soll.

Zur Zeit untersucht eine FIFA-Kommission unter Leitung des amerikanischen Juristen Michael Garcia die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022. Der Abschlussbericht soll noch in diesem Jahr vorgelegt werden.

Bin Hammam war 2011 von der Ethikkommission des Weltverbandes wegen Verstössen gegen den Ethikcode auf Lebenszeit gesperrt worden. Er soll versucht haben, bei einem Treffen des karibischen Verbandes Stimmen für seine Wahl zum FIFA-Präsidenten zu kaufen.

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