Wo Roboter dereinst Roboter bauen werden: Geplantes Zentrum für Industrie 4.0 in Arlesheim

Auf dem Schorenareal in Arlesheim soll ein Kompetenzzentrum für Industrie 4.0 entstehen. Die Uptown Basel AG plant zur Freude des Kantons Baselland und der Standortgemeinde als erste Bauetappe ein Gebäude für Roboter-Technologien mit rund 300 Arbeitsplätzen. In zehn Jahren sollen gegen 1000 neue Hightech-Arbeitsplätze entstehen.

Blick von weit oben auf den angedachten Hightech-Cluster an der Birs bei Arlesheim.

(Bild: Uptown Basel AG)

Auf dem Schorenareal in Arlesheim soll ein Kompetenzzentrum für Industrie 4.0 entstehen. Die Uptown Basel AG plant zur Freude des Kantons Baselland und der Standortgemeinde als erste Bauetappe ein Gebäude für Roboter-Technologien mit rund 300 Arbeitsplätzen. In zehn Jahren sollen gegen 1000 neue Hightech-Arbeitsplätze entstehen.

Seit gut 50 Jahren sind die ehemaligen Industriehallen auf dem 35’000 Quadratmeter grossen ehemaligen Areal der ABB mehrheitlich ungenutzt. 2018 endlich soll neues und vor allem hochpotentes Industrie-Leben einkehren. Eine Firma namens Uptown Basel AG plant die Ansiedlung von neuen Hightech-Firmen auf dem Schorenareal.

In einer ersten Etappe muss ein Gewerbe-, Büro- und Produktionsgebäude auf rund 6000 Quadratmetern Grundfläche gebaut werden, wie die Verantwortlichen der Uptown Basel AG am Montag vor den Medien in Arlesheim sagten. In einem 24 Meter hohen Gebäude ist eine Nutzfläche von 18’000 Quadratmetern auf verschiedenen Ebenen vorgesehen.

Die neugegründete Uptown Basel AG plant die Eingabe eines Baugesuchs für kommendes Frühjahr. Mit dem rund zweijährigen Bau soll um den Jahreswechsel 2017/2018 begonnen werden, wie es weiter heisst. Die Investitionskosten stünden noch nicht fest. Verhandlungen mit einem potenziellen Nutzer des «Industrie 4.0»-Gebäudes hätten aber bereits begonnen.

Roboter bauen Roboter

Mit «Industrie 4.0» wird die zunehmende Vernetzung von Arbeits- und Produktionsprozessen mit dem Internet bezeichnet. Virtuelle und physische Welten wachsen zusammen. Industrie 4.0 ist somit als Fortsetzung zu verstehen nach der Mechanisierung im 18. Jahrhundert, der Elektrifizierung im 20. Jahrhundert und der Automatisierung in den 1970er-Jahren.

Im ersten neuen Gebäude auf dem Grundstück im Schorenareal sollen gemäss den Verantwortlichen Roboter kleinere Roboter bauen, wie sie etwa in der Medizinaltechnik eingesetzt werden. Vorgesehen ist im Erdgeschoss eine hohe Produktionshalle, ein Zwischengeschoss mit der Gebäudetechnik und darüber zwei Stockwerke mit Büroflächen.

Mit dem im Frühjahr von der Gemeindeversammlung Arlesheim verabschiedeten neuen Zonenplan sollen in Teilen des Schorenareals neu Gebäude von bis zu 24 Metern Höhe entstehen dürfen. Derzeit liegt die Limite bei 18 Metern. Der kommunale Zonenplan muss noch von der Kantonsregierung bewilligt werden. Zurzeit seien Einsprachen hängig, die jedoch gemäss Gemeindepräsident Markus Eigenmann nicht das Schorenareal betreffen.

Bis zu 1000 Arbeitsplätze in zehn Jahren

Die bereits auf dem Gelände ansässige Stamm Bau AG und Uptown Basel AG hatten das Grundstück per 1. September dem Kanton abgekauft, der es 1994 von der ABB erworben hatte. Die Stamm Bau AG hatte den nördlichen Teil seit 2011 im Baurecht genutzt. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Stamm-Bau-AG-Verwaltungsratspräsident Thomas Staehelin und dessen Ehefrau sind die Besitzer der Uptown Basel AG. Der Wirtschaftsanwalt Thomas Staehelin ist überdies Präsident der Handelskammer beider Basel.

Die Käufer des Grundstücks haben sich gegenüber dem Kanton Baselland verpflichtet, innert zwei Jahren nach der Eigentumsübertragung ein bewilligungsfähiges Baubegehren für eine erste Etappe einzureichen. Sobald die Baubewilligung rechtskräftig vorliegt, müsse innerhalb eines Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Insgesamt plant die Uptown Basel AG für das Areal fünf Bauetappen. Entstehen sollen 60’000 Quadratmeter Nettonutzungsflächen, was Platz für bis zu 1000 Arbeitsplätze bieten soll. Längerfristig sollen auf dem Areal insgesamt 400 bis 500 Millionen Franken investiert werden. Die Verantwortlichen planen mit einem Zeithorizont von rund zehn Jahren.

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