Wochenausgabe vom 31.7.: Das Ufo von Strassburg

«Fremde Richter» werden die Juristen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geschimpft. Erleben wir den Niedergang dieser Rechte? Die Glas-Silos wirken, als seien sie nicht von dieser Welt. Und genauso ausserirdisch wirken die Urteile, die hier gefällt werden. Ein homosexueller Mann verklagt den französischen Staat, weil er laut Gesetz kein Blut spenden darf. Der Europäische ­Gerichtshof […]

Von rechtsnationalen Kreisen gerne attackiert: der Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg.

«Fremde Richter» werden die Juristen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geschimpft. Erleben wir den Niedergang dieser Rechte?

Die Glas-Silos wirken, als seien sie nicht von dieser Welt. Und genauso ausserirdisch wirken die Urteile, die hier gefällt werden. Ein homosexueller Mann verklagt den französischen Staat, weil er laut Gesetz kein Blut spenden darf. Der Europäische ­Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gibt ihm recht: Homosexuelle dürfen nicht pauschal von Blutspenden ausgeschlossen werden, weil ihr Aids-Risiko durchschnittlich höher ist.

Es ist ein Beispiel, bei dem der Gerichtshof in Strassburg den Schwächsten hilft. Kein anderes Gericht der Welt verteidigt die Menschenrechte in diesem Ausmass – ein Unikum in der Geschichte. Und doch hat der EGMR einen schweren Stand in der Bevölkerung.
Schweizer Politiker schlagen einen Austritt vor, Grossbritannien will die Urteile aus Strassburg nicht mehr einfach so hinnehmen.

Was ist nur los mit den ­Bürgern? Sind ihnen die Menschenrechte nichts mehr wert?

Lesen Sie die Analyse von Jeremias Schulthess und das Interview mit Helen Keller, Schweizer Richterin am ­EGMR.

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Weitere Themen in der Ausgabe 31/2014:

«Man darf als Politiker nicht alles mitmachen»
Der ehemalige Basler Regierungs- und Nationalrat Remo Gysin über seine turbulente Zeit in der Exekutive, Freiräume für Junge, Polizeirepression und seine Partei, die SP.

Der heimliche Modernisierer
Seit einem Jahr führt Gabriel Barell den Basler Gewerbeverband. Um politisch und intern Fuss zu fassen, verfolgt Barell eine aggressive Autopolitik. Dabei will er den Verband eigentlich modernisieren.

Der Fan-Einkleider
Als Model kam Jason Heiber um die Welt. Nun sorgt der in Hongkong sesshafte Basler dafür, dass Sportfans auch ausserhalb der Stadien eine modische Falle machen.

Fahnenkult in unserer Zeit
Eine Flagge markiert Zugehörigkeit. Kommen zwei verschiedene ins Spiel, wird es kompliziert.

Strassenteufel mit Coiffeursalon
Deniz Cetiner lebt für seine Leidenschaften: Hot Rods, Surfbrett und Punkrock. Dafür übernachtet der 42-jährige Basler gerne auch mal in einer Holzbaracke.

Nebensache Fahrausweis
Wer mit dem Auto nach Frankreich reist, sollte diesen Text nicht lesen. Oder erst recht.

FCB: Walter Samuel, der Talisman  
Er sieht aus, als könne er Knochen brechen. Doch der 36-Jährige gehört zur seriösen argentinischen Fussballschule. Der FC Basel dürfte die letzte Station des Vorzeige-Innenverteidigers sein.  

«Ich stehe auf Retro, aber wir leben heute»
Seit ihr Album «The Spell» auf Platz 1 der Charts war, tourt Ira May durchs Land. Vor dem Auftritt in Basel baten wir sie zum Gespräch über Musik, graues Wetter und schwarzen Humor.

Liebe auf den zweiten Schritt
Oft wird sie übersehen, doch die Kunst im öffentlichen Raum ist eine ebenso treue wie beglückende Begleiterin.

Lesen Sie mehr in der Wochenausgabe vom 31. Juli – auf Papier oder in der App der TagesWoche.

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