Wochenendlich in Como

Hinter Chiasso liegt Como, eine norditalienische Stadt mit rund 80’000 Einwohnern. Sie zeichnet sich durch ihre grossartige Lage aus: Berge und See. Was will man mehr?

Der Volta-Tempel – wer die italienische Lira noch kannte, kennt auch dieses Gebäude. (Bild: Lukas Mannhart)

Hinter Chiasso liegt Como, eine norditalienische Stadt mit rund 80’000 Einwohnern. Sie zeichnet sich durch ihre grossartige Lage aus: Berge und See. Was will man mehr?

Die Altstadt Comos ist nur einen (zugegebenermassen etwas weiten) Steinwurf von der Schweizer Grenze entfernt. Weshalb die norditalienische Stadt an den Wochenenden von Touristen überfüllt sein kann.

Dennoch zieht es mich immer wieder hin. Unzählige Strassencafés laden zum italienischen «Dolce far niente» ein. Die Anzahl Kleiderboutiquen und Feinkostläden ist beinahe unüberschaubar.

Autofreie Kernzone

Der historische Kern, in dem sich auch das Geburtshaus Alessandro Voltas befindet, ist innerhalb der weitgehend erhaltenen Stadtmauer gelegen und lässt sich bestens zu Fuss erkunden. Er ist zu einem Grossteil seit über dreissig Jahren autofrei (und dabei scheint kein wildes Ladensterben um sich gegriffen zu haben).

Die Stadt ist sauber herausgeputzt. Es lohnt sich, ab und zu einen Blick in die prunkvollen Innenhöfe der von aussen eher schmucklos wirkenden Altstadthäuser zu werfen.

Einer der vielen Höhepunkte der Stadtbesichtigung ist dabei zweifelsfrei der Dom von Como. Die Fassade ist mit vielen Statuen zwar etwas überladen; ungewöhnlich dabei, dass nicht nur Standbilder aus der christlichen Mythologie dargestellt werden, sondern auch viele mit der Stadt verbundene, weltliche Personen (z.B. die beiden in Como geborenen, lateinischen Schriftsteller Plinius der Ältere und Plinius der Jüngere zu beiden Seiten des Hauptportals).

Extra Muros

Vom Dom aus ist es nicht mehr weit zum See. Entlang der neu gebauten Uferpromenade, vorbei an den Schiffsanlegestellen, kommt man schnell zum Volta-Tempel. Der neoklassizistische Bau, welcher 1927 zum 100. Todestag Alessandro Voltas errichtet wurde, war bis zur Einführung des Euro in Italien eines der meistabgedruckten Bauwerke des Landes, zierte es doch die Rückseite des 10’000-Lire-Scheins.

Nicht unweit davon das Stadion von Calcio Como 1907. Dank seiner Lage direkt am See wohl eines der am attraktivsten gelegenen Fussballstadien der Welt. Gleich daneben erstaunt der Anblick eines Flugzeughangars: Der Comer See dient als Start- und Landeplatz für Wasserflugzeuge. Vom Ufer aus lassen sich die Flugzeuge gut bei ihrem Start beobachten. Ich frage mich dabei allerdings, was ihr Grund ist, Como zu verlassen. Eines jedoch ist sicher: Auch sie werden wiederkommen.


  • Einkaufen: Kleider, Schuhe und Accessoires gibt es in der ganzen Altstadt von Como. Für Lebensmittel empfiehlt sich der Besuch der gedeckten Markthalle, Via Giuseppe Sirtori 3, vor den Stadtmauern. 
  • Essen: «Ristorante Bar Insalateria La Vita è bella», Piazza Croggi 4; unmittelbar am Seeufer gelegen, währschaftes, italienisches Essen mit freundlichem Service und sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

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