Mag es in Luxemburg regnen – im Bergwerk von Rumelange bleibt man trocken.
Der Himmel über Luxemburgs Hauptstadt ist diesen Sommer voller Regenschirme, jedenfalls in einer Einkaufsstrasse der Fussgängerzone. Hunderte farbiger Schirme hängen hier über den Köpfen der Flanierenden und schaukeln im Wind. Eine postmoderne Kunstaktion oder gar ein Wetterzauber?
Wie auch immer: Der Himmel war grau, als wir in Luxemburg ankamen, und es empfahl sich, einen Regenschirm auf unseren Streifzug entlang der Pétrusse mitzunehmen. Der kleine Bach fliesst in einem tiefen Tal mitten durch die Stadt. Während weit oben links und rechts grossstädtische Hektik herrscht, findet man hier unten fast schon ländliche Ruhe und Entspanntheit.
Ohne Schirm
Am nächsten Tag brauchten wir uns nicht allzu viel Gedanken über das Wetter zu machen. Auf unserem Programm stand ein Besuch des Musée National des Mines de Fer in Rumelange, und unter Tag braucht man keinen Regenschirm.
Trotzdem freute es uns, dass die Sonne schien, zumal wir in Rumelange von der Bushaltestelle bis zum ehemaligen Bergwerk gut 15 Minuten zu marschieren hatten.
In den Stollen
Die Sammlung des Bergwerkmuseums umfasst neben Dokumenten zahlreiche Geräte und Maschinen, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er-Jahre bei der Eisenerzförderung in Luxemburg verwendet wurden. Der Grossteil der Sammlung ist an ihren ehemaligen Einsatzorten in den Stollen ausgestellt.
Die Führung durch das Museum beginnt mit einer Fahrt in einer kleinen Bahn über die Grubenhalde ins Bergwerk. Dort wird die Führung zu Fuss fortgesetzt. Während rund anderthalb Stunden erhält man nun Einblick in das harte Leben der Bergleute und lernt ihre Werkzeuge und Maschinen kennen.
Bis kurz vor dem Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten die Mineure lediglich bei Kerzenlicht. Dann wurde es in den Bergwerken dank Karbidlampen etwas heller. Ab den 1920er-Jahren brannte schliesslich auch elektrisches Licht in der Grube von Rumelange, deren Stollen eine Länge von 33 Kilometern aufweisen.
Wer sich hier nicht auskennt, dürfte Mühe haben, den Weg ins Freie zu finden. Wir waren jedenfalls froh, dass wir uns am Ende der Führung wieder in die Grubenbahn setzen konnten und nicht selbst den Weg aus diesem Labyrinth suchen mussten…
«Summer in the City»
Apropos Regenschirm: Den scheint man im Sommer in Luxemburg offenbar nicht allzu oft zu benötigen. So finden viele der Veranstaltungen, welche die Hauptstadt des Grossherzogtums Einheimischen und Touristen im Rahmen des Programms «Summer in the City» bietet, unter freiem Himmel statt.
Neben verschiedenen Konzerten gehören zu dessen Höhepunkten das «Festival des arts de la rue» vom 9. bis 10. August und die «Fête foraine Schueberfour» vom 22. August bis 10. September, ein Jahrmarkt, der jedes Jahr rund 2 Milllionen Besucherinnen und Besucher anzieht.
- Ausspannen: Bei einem Spaziergang entlang der Pétrusse im Tal, das mitten durch die Stadt führt.
- Anschauen: Das Minenmuseum – vom Hauptbahnhof Luxembourg Ville mit dem Bus 197 (Quai 15) nach Rumelange Gare, dort den Schildern zum Museum folgen; im Juli und August ist das Museum Di–So, im April, Mai, Juni und September Do–So jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet; die letzte Führung beginnt um 16.30 Uhr.
- Ausschlafen: Zum Beispiel im Hotel Le Châtelet in unmittelbarer Nähe des Parc de la Vallée de la Pétrusse.