In Osterfingen ist man wieder mal so richtig «auf dem Lande». Das Dörfchen bei Schaffhausen ist umgeben von Rebbergen und Gemüsegärten. Von diesen kommt leckerer Wein und Gemüse – diesen Köstlichkeiten widmen die Osterfinger jetzt ein Frühlingsfest.
Essen, trinken, entspannen. Das süsse Nichtstun ist in Osterfingen sehr erlebnisreich. Hier kommt man hin, um runterzukommen – und kehrt gerne zurück. Denn der Wein und die Rauchwürste locken immer wieder ins malerische Dorf.
Osterfingen liegt im Klettgau, in der Nähe von Schaffhausen. Die Region ist durch eine einstündige Zugreise – und den Rhein –mit Basel verbunden. Schon vom Zug aus sieht man in Schaffhausen das erste Highlight: Den Rheinfall. 284’180 Liter Wasser fliessen pro Sekunde den Felsen hinunter, ein eindrückliches Getöse, das sich von etlichen Aussichtsplattformen aus erleben lässt. Nach dem Abstecher an den Rheinfall sind es per ÖV nochmals 20 Minuten bis ins Dorf Osterfingen. Hier ist fertig Getöse – im malerischen Dörfchen schaltet man automatisch einige Gänge runter.
Bauernhöfe und Reben
Gleich bei der Ankunft fallen einem die vielen denkmalgeschützten Bauernhöfe auf. Viele Osterfinger leben von der Landwirtschaft und der Winzerei. Wenn die ersten Produkte des Jahres zum Geniessen bereit sind, feiern sie dies auch ausgiebig: am Frühlingsfest im Gartenrestaurant Sabato. Hier kommen die lokalen Köstlichkeiten auf den Tisch, hausgemachte Quiches und Saltimbocca mit Spargelrisotto. Und natürlich Wein. Auf diesen ist das Winzerpaar Claudia und Christoph Stoll besonders stolz. Der Vin Mousseux gewann den Grand Prix du Vin Suisse 2013. Die Weinregion Schaffhausen zieht auch immer mehr Geniesser an. Besonders an einem warmen Tag zu empfehlen: der kühle Weisswein, Hausmarke «Mühliwy».
Beim Spaziergang durchs Dorf fallen auch die vielen Gemüsegärten auf. Um sich von der besten Seite zu präsentieren, legten die Osterfinger einen Gartenpfad an, der Einblick in sämtliche Gärten des Dorfes gibt. Auf Wunsch kann man sogar Führungen durch die Gärten vereinbaren – eine tolle Gelegenheit für Hobbygärtner und Floristik-Interessierte. Im «Rosartig» kann man gleich selbst einen Blumenstrauss zusammenstellen und sich dabei professionell helfen lassen. Die Inhaberin erklärt die Rosenzucht und bringt einem die verschiedenen Rosenarten näher.
Abschweifen und Runterfahren
Ist man am Ende des Dorfes angekommen, gehts den Hügel hinauf. Diese sind mit Reben bepflanzt, soweit das Auge reicht. Heuer blühen die Reben früher. Pheromonstengel an den Rebenmästen locken Insekten zum Bestäuben an, ein Summen zeugt von deren Geschäftigkeit. Während man den Reben entlang hochwandert, schweifen Blick und Gedanken ab, man übernimmt die ruhige Stimmung der Umgebung. Mit einem Picknick kann man auf den Bänken verweilen und die Weitläufigkeit der Landschaft geniessen. Hier hat man endlich Zeit, das Buch, das man schon lange fertig lesen wollte, zu Ende zu bringen.
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- Anstossen: Am Frühlingsfest am 11. Mai im Gartenrestaurant «Sabato» Quiches und Saltimbocca mit Spargelrisotto zu preisgekröntem Wein geniessen.
- Aufessen: Im Gasthof Bad Osterfingen den legendären Rehrücken.
- Anschaffen: Bio Eier und Gartengemüse des Familienunternehmens Heinz & Hanny Ritzmann.
- Anschneiden: Bei Stoll-Morgenthaler kann man Rindfleisch bestellen und Rauchwürste gleich mitnehmen.
- Abpflücken: Die Floristen bei «Rosartig» sind wahre Blumenenthusiasten und pflücken ihre Rosen direkt vom Acker.
- Anschauen: Auf dem Gartenpfad 31 Gärten des Dorfes entdecken; Führungen auf Anfrage.
- Abspannen: Im «Wöschhüsli» im Nachbarsdorf Wilchingen übernachtet man in einem gut ausgerüsteten alten Waschhaus.