Wochenendlich in Rom

Die ewige Stadt lockt auch im Winter: Mit Italianità, den Vatikanischen Museen und einem reichhaltigen kulinarischen Angebot.

Eis aus dem VW-Bus? Auch im Winter lecker! (Bild: Anna Miller)

Die ewige Stadt lockt auch im Winter: Mit Italianità, den Vatikanischen Museen und einem reichhaltigen kulinarischen Angebot.

«Per Roma non basta una vita», sagt der Typ am Nebentisch, für Rom ist ein Leben alleine zu kurz. Immerhin ist Winter, was das abendliche Sitzen auf den Kopfsteinpflastern von der Liste streicht. Zugegeben: Rom ohne Aperol Spritz an lauen Sommerabenden, Gegenwind auf der Vespa und Oper unter freiem Himmel ist nur das halbe Rom. Dafür ist die Zeit umso günstiger für warme, museale Stuben und kulinarische Tempel.

Pantheon, Kolosseum, Trevi-Brunnen, Spanische Treppe, das Forum Romanum, die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle: Die Liste der sehenswerten Bauwerke ist ellenlang. Entsprechend gross ist auch im Winter der Andrang auf die Sehenswürdigkeiten – am besten besucht man die Stätten nachmittags, wenn der Sturm vorbei ist. Das Forum Romanum, eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten des antiken Roms, bietet eine beeindruckende Kulisse für einen kurzen Spaziergang und zur Anregung der Fantasie: Die Ruinen erzählen von Jungfrauen, die das ewige Feuer im Tempel bewachten, von politischen Debatten und grössenwahnsinnigen Kaisern.

Häppchenweise Kultur

Vor dem Kulturmarathon lässt es sich morgens gut shoppen: In der Einkaufsmeile Via del Corso oder, ein wenig intimer, in der Nähe des malerischen Platzes Campo dei Fiori, dessen Seitenstrassen kleine Läden beherbergen. Trost fürs Auge und für den Bauch bietet ein spätes Mittagessen im «Cul de Sac» gleich um die Ecke, einer französisch-italienischen Weinbar, die hervorragenden Käse, Aufschnitt aus der Region und eine herrlich deftige Zwiebelsuppe anbietet. Der Laden ist immer voll, seit 40 Jahren steht er einen Katzensprung von der Piazza Navona entfernt da, schon lange, bevor das Viertel mit Massentourismus bevölkert wurde.

Nach einem Abstecher zum Petersdom, von wo aus der Papst jeweils zur Menge hinabwinkt, und einem Besuch in den Vatikanischen Museen mit der zauberhaften, blau leuchtenden Sixtinischen Kapelle (mehr zum Vatikan lesen Sie in unserem «Wochenendlich in Vatikanstadt») ist es Zeit für einen «Aperitivo», das Pendant zu unserer «Happy Hour». Viele Bars bieten neben Drinks und Cocktails oft auch ein Häppchenbuffet zu einem festen Preis an. Hat man danach immer noch Hunger, geht man für ein traumhaftes Stück Kalb mit Kartoffelstock, sieben Stunden in der Milch gegart, ins Restaurant Colline Emiliane. Die Mutter des Patron macht alle Torten und Desserts noch selbst.

Will man unter Einheimischen speisen, kommt man erst gegen 21 Uhr ins Restaurant. Davor ist noch genug Zeit für ein klassisches Konzert in einer der zahlreichen barocken Kirchen Roms. Und danach: Jazz im «Alexanderplatz» oder sanfte Träume. Das Bettmümpfeli vor dem Schlafen holt man sich auf dem Weg zurück ins Hotel Quirinale im Inneren eines alten VW-Busses ab: Das «Verde Pistacchio» bietet handgefertigte Gelati und Crèpes mit Schokolade.

  • Anschauen: Ausstellung über den Architekten Santiago Calatrava, Vatikanische Museen, Braccio di Carlo Magno, Piazza di San Pietro. Eintritt frei, noch bis 20. Februar. 

  • Ausgeben: Ist man freitags schon in der Stadt, lohnt sich ein Abstecher an den Markt an die Viale della XVII Olimpiade, einfach und authentisch.
  • Anbeissen: «Colline Emiliane», Via degli Avignonesi, 22. Unbedingt reservieren!
  • Ausschlafen: Im Hotel Quirinale an der Via Nazionale, einem alten, ehrwürdigen Haus mit kleinem Holzaufzug und antiken Möbeln. Schöne, alte Zimmer, das Frühstück eher mittelmässig.

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