Wochenendlich in Valencia

Vom Hafen bis zur Kathedrale, vom Shoppen bis zum Fussball: Die spanische Stadt bietet für jeden was.

Anschauen: Kathedrale mit Turm, Calle de la Barchilla, 1 (Bild: Daniel Holliger)

Vom Hafen bis zur Kathedrale, vom Shoppen bis zum Fussball: Die spanische Stadt bietet für jeden was.

Die Vorfreude auf Valencia war gross. Die südwestlich am Mittelmeer gelegene drittgrösste Stadt Spaniens fehlte noch in der Spanien-Sammlung. Dass die Gegenliebe ebenso gross war, darf bezweifelt werden. Der Empfang zumindest war ruppig. Während des Anflugs blies ein kräftiger Saharawind, der nicht nur die Temperatur in diesen Tagen bis an die 40-Grad-Marke trieb, sondern uns auch einen turbulenten Flug bescherte.

Nachdem wir festen Boden unter den Füs­sen hatten, erreichten wir bequem mit der modernen und gut gekühlten U-Bahn die Innenstadt. Ziel der Reise sollte unser Hotel im Altstadtquartier Barrio del Carmen sein. In diesem Quartier, an dessen Rand zwei eindrucksvolle Stadttore erhalten sind, konzentrieren sich die grossen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Kulturelle und kulinarische Köstlichkeiten

Die Kathedrale, wo einst ein römischer Tempel stand, ist das Herz der Altstadt. Auf dem Turm nebenan hat man einen wunderbaren Rundblick über die Stadt, bis hinunter ans Meer. Daneben gibt es unzählige Tapas-Bars und Ausgehmöglichkeiten. Nicht verpassen sollte man, die Mutter aller Paellas, die Paella Valenciana, zu kosten. Das Reisgericht wurde hier erfunden.

Sehenswert ist die Markthalle. Selten haben wir einen so schönen, farbenfrohen und sauberen Markt gesehen. Dem Charme dieses Treibens erliegen wir total und verlassen das Gebäude mit ein paar Seranoschinken, Chorizo und einer echt valencianischen Paellapfanne.

Die Altstadt eignet sich bestens zum Shoppen, und wenns dem Mann zu üppig wird, kann er sich die Zeit gut bei ein paar Pinchos und einem Hauswein vertreiben.

Aber Valencia hat nicht bloss dieses Quartier zu bieten, das übrigens ziemlich weit vom Meer entfernt ist. Die Stadt verbindet perfekt Tradition und Moderne.
Mit der U-Bahn gehts hinunter zum einladend breiten Sandstrand. Da das Sonnenbaden eher nicht zu unseren Hobbys zählt, schlendern wir dem Meer entlang Richtung Hafen. Hier stehen noch immer die Container und Gebäude, die eigens für den America’s Cup gebaut wurden. Der wichtigste Segelwettbewerb fand 2007 und 2010 hier statt.
Gleich nebenan sind Bauarbeiter damit beschäftigt, die Tribünen fürs Formel-1-Rennen fertigzustellen. Der Circuit verläuft quer durchs Hafengebiet.

Das grösste Aquarium Europas

Für den Weg zurück nehmen wir den Bus. Unterwegs ist ein Halt beim Oceanografic ein absolutes Muss. Das grösste Ozeanium Europas besticht nicht nur durch die Vielzahl an Lebewesen aus der ganzen Welt, sondern es gibt für jeden Erdteil ein eigenes Aquarium. In der Arktis sieht man beispielsweise die imposanten Fleischberge zweier Walrösser und nebenan steht man Auge in Auge mit einem Belugawal. Das Lächeln des weissen Meeressäugers – fast scheint es, als sei es nur für den Betrachter bestimmt.

Gleich neben dem Ozeanium steht der futuristische Bau des «Palau de les Arts ­Reina Sofia», das Opern- und Kulturhaus mit vier unterschiedlich grossen Sälen. Die Zeit drängt leider und wir kommen nicht mehr dazu, ins benachbarte L’Hemisferic zu gehen. Aber das Planetarium und Imax-Kino werden wir nächstes Mal besuchen – vor oder nach einem Spiel des Fussballclubs.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 03.08.12

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