In dieser Rubrik stellt Rudolf Bussmann jede Woche Lyrik vor. Heute gibt er uns ein Gedicht des Oberdorfers Ernst Burren zu lesen – ein selbsterklärender Text, weshalb Rudolf Bussmann für einmal auf einen Kommentar verzichtet.
Jede Woche stellt Rudolf Bussmann uns ein Gedicht vor. Heute setzt er uns einen kurzen Text des Oberdorfers Ernst Burren vor – ein Gedicht, das selbsterklärend ist, weshalb unser Autor für einmal auf einen Kommentar verzichtet.
ufeschaffe – abechrampfe
dä hat sech
ufegschaffet
säge d lüt
i ha mi
abegchrampfet
seit är
Ernst Burren lebt in Oberdorf (SO), wo er 1944 geboren wurde. Seine Gedichte, Geschichten und Theaterstücke, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, verfasst er ausschliesslich in Solothurner Mundart, rund zwei Dutzend Bände sind von ihm bisher erschienen. Es sind Texte, die davon handeln, was die Leute denken, worüber sie sprechen, weswegen sie sich Sorgen machen. Burrens Sprache, so nahe sie dem gesprochenen Wort ist, hebt sich durch ihre Lakonie, ihren Rhythmus und eine kaum merkliche Stilisierung von diesem ab. Sein neues Buch «Dr Troum vo Paris», das im September im Cosmos Verlag erscheint, enthält Mundartgeschichten, die nicht in Prosa, sondern in der Form längerer und kürzerer Gedichte erzählt sind. – Das Wochengedicht stammt aus Burrens erster Veröffentlichung, «derfür und derwider», 1970 im Verlag Zytglogge erschienen.
Wer den Sound von Burrens Sprache ins Ohr bekommen möchte, hat dazu Gelegenheit in der «Schnabelweid» von DRS1, wo der Autor am 2., 9., 16. und 23. August mit seinem Werk in Lesung und Gespräch vorgestellt wird.