Wochenthema, 31.10.: So profitiert Basel vom Roche-Geschenk

Der Ausbau von Roche ist ein schönes Geschenk für Basel. Die Stadt profitiert aber nur davon, wenn rund um die Roche-Türme auch neuer Wohnraum entsteht und sich das Quartier weiterentwickelt. Die Ankündigung von Roche, drei Milliarden Franken in ihren Basler Hauptsitz zu investieren, ist ein schönes Bekenntnis zur Stadt. Bemerkenswert war der Zeitpunkt der Ankündigung: […]

Dank Pharma und Baugewerbe: Die Wirtschaft der Nordwestschweiz wächst stärker als im Rest des Landes.

Der Ausbau von Roche ist ein schönes Geschenk für Basel. Die Stadt profitiert aber nur davon, wenn rund um die Roche-Türme auch neuer Wohnraum entsteht und sich das Quartier weiterentwickelt.

Die Ankündigung von Roche, drei Milliarden Franken in ihren Basler Hauptsitz zu investieren, ist ein schönes Bekenntnis zur Stadt. Bemerkenswert war der Zeitpunkt der Ankündigung: fünf Wochen vor der Abstimmung über die Ecopop-Initiative, die die Zuwanderung massiv einschränken will.

Oft hört man ­anderes von Grossfirmen. Etwa die Warnung an die Bürger, bei «wirt­schafts­feind­lichen» Vor­lagen die richtige Antwort auf den Stimmzettel zu schreiben, da die Firmen sonst ins Ausland abwandern könnten.

Entsprechend euphorisch war das Echo auf die Roche-Pläne. Kritiker waren vergangene Woche zunächst kaum zu hören. Im rot-grünen Basel ist man sich bewusst, dass fast nichts geht ohne die Steuerkraft der Pharma.

Wir haben trotzdem nachgefragt: Ist, was wirtschaftlich positiv ist, auch gut fürs Quartier und für die Anwohner? Fazit unseres Wochenthemas: Ja, aber nur, wenn rund um die Roche-Türme neuer Wohnraum für die dort Arbeitenden erstellt und das Quartier belebt wird.

Andreas Gross wird TagesWoche-Kolumnist

Der Einfluss der Wirtschaft auf den Staat und die daraus erwachsenden Gefahren sind auch Thema unseres neuen Kolumnisten ­Andreas Gross. Alle zwei Wochen wird der SP-­Nationalrat und Europarats-Parlamentarier über die Demokratie schreiben, die wir aus seiner Sicht zu ver­lieren drohen – «mässig, aber regelmässig».

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Zurzeit gehen alle grossen Literaturpreise an Autoren, die eine Vergangenheit aufarbeiten. Der Schweizer Buchpreis könnte sich einreihen. Woher kommt der Trend?

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