Wochenthema: Basel baut – wie aber stehts um die Mitsprache der Bevölkerung?

Hat Basels Bevölkerung genug Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Neugestaltung der Stadt? Wie können Quartiere aufgewertet werden, ohne dass kalte Glas- und Betonburgen entstehen? Dies ist unser Wochenthema. Helfen Sie mit und schicken Sie Ihre Anregungen. In Paragraf 55 der Basler Kantonsverfassung ist verankert, dass der Kanton die Quartierbevölkerung in seine Meinungs- und Willensbildung einbezieht, «sofern ihre […]

Mitwirkungsprozesse: Ernst gemeintes Angebot an die Anwohner – oder bloss ein Feigenblatt für Planung von oben?

Hat Basels Bevölkerung genug Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Neugestaltung der Stadt? Wie können Quartiere aufgewertet werden, ohne dass kalte Glas- und Betonburgen entstehen? Dies ist unser Wochenthema. Helfen Sie mit und schicken Sie Ihre Anregungen.

In Paragraf 55 der Basler Kantonsverfassung ist verankert, dass der Kanton die Quartierbevölkerung in seine Meinungs- und Willensbildung einbezieht, «sofern ihre Belange besonders betroffen sind». Doch tut die Verwaltung das wirklich?

Daniel Kurmann, Ex-Mitglied der «Begleitgruppe Hafen- und Stadtentwicklung 3Land» bezweifelt dies. «Mittlerweile arbeiten wir in der Begleitgruppe an den Themen Verkehr, Nachhaltigkeit, Städtebau und Quartierentwicklung, ohne dass wir wissen, was diese Arbeit bewirken könnte», beklagte sich der Klybeck-Anwohner im «Speaker’s Corner» der TagesWoche zum Mitwirkungsprozess bei der Hafenneugestaltung: «Wir erhalten keinerlei Planungsinformationen der Behörden zu den jeweiligen Themen. Immer wieder finden Krisensitzungen statt, weil zugesagte Informationen nicht geliefert werden.»

Mitwirkung gegen Gentrifizierung

Die Skepsis gegenüber der Hafenplanung ist gross, vor allem in Kleinhüningen und im Klybeckquartier. Anwohner befürchten, dass am Basler Hafen ein neues Schickimicki-Viertel entstehen könnte und die Wohnungen im Quartier bald unbezahlbar werden. Andere Aufwertungsprojekte wie Volta West im ­St. Johann oder die Überbauung Erlenmatt geben dem Unbehagen Nahrung: Es wird wohl Jahre dauern, bis in diesen toten Vierteln neues Leben erwacht.

  • Können Fehlplanungen dank verbesserten Mitwirkungsmöglichkeiten verhindert werden?
  • Sind die Mitwirkungsprobleme am Hafen symptomatisch für andere städtische Entwicklungsprojekte?
  • Stimmt es wirklich, dass Anwohner kaum eine Stimme haben? Wenn ja: Warum tut sich die Verwaltung so schwer mit dem Einbezug der Bevölkerung in die Planungsprozesse?
  • Welche Rolle spielen die Stadtteilsekretariate?
  • Und wie steht es um den Mitgestaltungswillen der Anwohnerinnen und Anwohner?

Diesen Fragen gehen wir in den kommenden Tagen in unserem aktuellen Wochenthema auf den Grund. Falls Sie Anregungen oder Inputs geben möchten, liebe Leserinnen und Leser – wirken Sie mit und schicken Sie Ihre Informationen und Anliegen an: dienstpult@tageswoche.ch

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