Die Schweiz darf den Wolfsschutz nicht aufweichen. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat am Dienstag in Strassburg einen entsprechenden Antrag der Schweiz abgelehnt. Damit bleibt das Raubtier auch in der Schweiz streng geschützt.
Mit dem Nein aus Strassburg gerät die Schweiz in Zugzwang. Das eidgenössische Parlament hatte 2010 eine Motion gutgeheissen, gemäss dieser die Schweiz die Konvention verlassen muss, falls der Schweiz keine Lockerung der Schutzbestimmungen zugestanden wird.
Nach dem Strassburger Entscheid „muss sich die Schweiz nun gut überlegen, ob sie tatsächlich wegen eines Dutzend Wölfen eine international bewährte Konvention aufkündigen will“, schreiben WWF und Pro Natura in einer Stellungnahme. Dieses Abkommen schütze seit über dreissig Jahren Hunderte von Pflanzen und Tieren in ganz Europa.
Statt symbolische Schaukämpfe in Strassburg zu führen, sollten Bund und Kantone besser eine lösungsorientierte Wolfspolitik betreiben, fordern WWF und Pro Natura. „Es braucht deutlich mehr Geld für den Herdenschutz und den politischen Willen, konstruktive Lösungen umzusetzen.“