Der Wolf M35 hat in der Nacht auf Freitag in der Nähe des Obergommer Dorfes Münster 14 Schafe getötet und fünf verletzt. Die Tiere befanden sich auf einer herkömmlichen Schafweide, die von einem Gitterdraht und einem Elektrozaun umgeben war.
«Der Riss wurde Freitagmorgen gegen 7 Uhr bemerkt», sagte Gerhard Kiechler, Gemeindepräsident von Münster, auf Anfrage der sda, und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des «Walliser Boten». Der Wolf sei von Augenzeugen in der Nähe der Tiere beobachtet worden, der Wildhüter habe den Wolfsriss bestätigt.
Ein Abschuss des Tieres ist gemäss der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) bisher kein Thema. Kontrolliert werde aber, ob die Massnahmen zum Schutz der Herden ausreichend seien.
M35 lebt im Goms
Beobachtungen des Tieres sowie die Risse seien ausreichende Belege für die permanente Anwesenheit des Wolfes M35 im Goms. Nachdem das Tier schon im vergangenen Dezember in diesem Gebiet sein Unwesen getrieben hatte, ist es in diesem Jahr nun erstmals im März wieder gesichtet worden.
Damals fand und untersuchte der Wildhüter 17 gerissene Wildtiere, vorwiegend Rotwild, 21 Personen meldeten Sichtbeobachtungen. Das Tier befindet sich oft in der Nähe bewohnter Gebiete, denn der noch immer auf Hügeln und in Nebentälern liegende Schnee zwingt das Wild, sich nach wie vor in tiefer gelegenen Gegenden aufzuhalten.
Es ist das erste Mal, dass der Wolf M35 nun Nutztiere gerissen hat. Er habe aber bisher keinerlei aggressives Verhalten gegenüber der Bevölkerung gezeigt, schrieb die DJFW in einem Communiqué. Dennoch empfehlen die Experten, sich dem Tier nicht zu nähern, da es nicht an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sei.