Ein Wolf hat Anfang August in einem Seitental des Weisstannentals sechs Schafe aus verschiedenen Herden gerissen. Zur Identifizierung des Wolfs wurden DNA-Proben entnommen. Die Herdenschutzmassnahmen werden überprüft und verstärkt.
In den vergangenen zwei Tagen fand der Pächter der Alp Valtüsch fünf tote Schafe, wie die St. Galler Staatskanzlei in einem Communiquè schrieb. Der beigezogene Wildhüter bestätigte, dass ein Wolf die Tiere gerissen hatte.
Bereits am 1. August war bestätigt worden, dass ein Wolf auf der Alp Rappenloch, im selben Seitental des Weisstannentals, ein Schaf gerissen hatte.
«Vermutlich handelt es sich um denselben Wolf, weil die beiden Alpen relativ nahe beieinander liegen», sagte Dominik Thiel, Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Ob es sich um jenen Wolf handelt, der Anfang Juni von einem Bauern auf einer Alp im eidgenössischen Jagdbanngebiet «Graue Hörner» in der Nähe von Weisstannen beobachtet wurde, kann Thiel nicht sagen. Wölfe könnten viele Kilometer in einer Nacht laufen. «Gut möglich, dass es derselbe war, gut möglich, dass diese weiter ging und ein zweiter Wolf ins Tal gewandert ist», sagte Thiel.
Anfang Juni war im Kanton St. Gallen zum ersten Mal ein Wolf ausserhalb des Taminatals nachgewiesen worden. Die ersten Wölfe im Kanton St. Gallen wurden Ende November 2013 bei Valens im Taminatal entdeckt. Das Rudel lebt im Calandagebiet an der Grenze zwischen den Kantonen St.Gallen und Graubünden.