Zwei Schutzhunde haben einen Wolfsangriff auf Schafe nicht verhindern können. Am Freitag riss ein Wolf auf der Alp Ramuz am Kunkelspass bei Vättis SG zwei Schafe. Es handelt sich um die ersten Wolfsrisse auf st. gallischem Kantonsgebiet.
An den getöteten Schafen wurden Speichelproben genommen, um den Wolf zu identifizieren, wie die St. Galler Staatskanzlei am Montag mitteilte. Laut dem zuständigen Wildhüter deuten die Spuren klar auf einen Wolfsangriff hin.
Die Alp Ramuz liegt an der Grenze der Kantone Graubünden und St. Gallen. Seit Mitte 2011 halten sich dort, im Calandagebiet, zwei Wölfe auf. Im August 2011 wurden auf der Bündner Seite der Alp erstmals Schafe von einem Wolf gerissen.
Trotz Herdenschutzhunden
Die rund 400 Schafe auf der Alp Ramuz werden seit diesem Sommer von zwei Hunden beschützt. Der Kanton Graubünden hatte dies nach den Wolfsrissen von 2011 angeordnet. Trotz der Hunde haben die Wölfe erneut zwei Schafe getötet.
Die Besitzer der Tiere werden entschädigt. Die Alpbewirtschafter prüfen jetzt, wie sie den Herdenschutz verbessern können. Sie werden dabei von der Beratungsstelle Agridea des Bundes beraten.
Die beiden Wölfe wurden seit Herbst 2011 im Calandagebiet im bündnerischen Untervaz, Haldenstein und Felsberg regelmässig beobachtet. Ob es sich um ein Paar handelt und ob bereits Junge zur Welt gekommen sind, sei nicht sicher, hiess es.