Nach 20 Jahren hat es der VfL Wolfsburg mit dem Schweizer Trio Diego Benaglio, Timm Klose und Ricardo Rodriguez wieder ins Pokalfinale geschafft. Nach dem 4:0 in Bielefeld soll der Pokal nun auch her.
Die Wolfsburger Verantwortlichen hatten an alles gedacht. Wenige Sekunden nach dem Final-Einzug trugen Diego Benaglio und Konsorten schon extra angefertigte Berlin-T-Shirts. Ein Scheitern gegen den ambitionierten Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld, der zuvor mit Hertha Berlin, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach drei Bundesligisten eliminiert hatte, war beim Bundesliga-Zweiten nicht vorgesehen. Entsprechend richtete Trainer Dieter Hecking den Blick sogleich auf das Final-Duell mit Borussia Dortmund am 30. Mai: «Es wird ein emotionales Finale mit dem Abschied von Jürgen Klopp. Wir werden aber alles tun, um den Pokal zu holen.»
Bis dahin haben die Niedersachsen aber noch eine Aufgabe in der Liga zu erledigen. «Jetzt legen wir den Pokal zur Seite und wollen den zweiten Platz sichern», betonte Maximilian Arnold, der im Halbfinal gegen Bielefeld gleich zwei Tore erzielte. Mit einem Sieg am Samstag im Derby gegen den abstiegsbedrohten Rivalen Hannover 96 käme Wolfsburg diesem Ziel schon nah.
Der VfL Wolfsburg stand bislang erst einmal im deutschen Cupfinal. 1995 resultierte ein 0:3 gegen Gladbach. Manager Klaus Allofs: «Das ist ein grosser Moment für die Mannschaft, den VfL und die Stadt Wolfsburg. Es ist sensationell, dass wir das geschafft haben. Das Pokal-Finale gibt dem Club einen unglaublichen Schub.»
Wie stehen in einem Monat die Chancen? Die Statistik spricht für Borussia Dortmund, die aktuelle Saison hingegen für Wolfsburg. Erst einmal standen sich Dortmund und Wolfsburg im Cup gegenüber. Am 15. April 2014 setzten sich die Dortmunder im Halbfinal mit 2:0 durch. Die Treffer erzielten damals Henrich Mchitarjan und Robert Lewandowski. Auch in den Bundesliga-Direktduellen hat Dortmund mit 18:8 Siegen bei 9 Unentschieden die Nase klar vorn. In der laufenden Saison steht Wolfsburg als Tabellenzweiter aber viel besser da als die Borussia (8.), die um eine Europacup-Qualifikation noch bangen muss. Kurz vor dem Cupfinal in Berlin stehen sich die beiden Teams in der zweitletzten Meisterschaftsrunde noch einmal gegenüber.