Im Winter wird es auch im südfranzösischen Arles kälter. Nirgends wärmt es sich besser auf als im Museum.
In Arles gelangt man mit wenigen Schritten von der Gegenwart in die Antike: im Hintergrund das römische Amphitheater.
(Bild: Martin Stohler)Die Handelsschifffahrt auf der Rhône war in römischer Zeit eine wichtige Quelle von Arles' Reichtum.
(Bild: Martin Stohler)Detail am romanischen Portal der Eglise Saint-Trophime.
(Bild: Martin Stohler)Monster sehen dich an: Kapitell im Kreuzgang.
(Bild: Martin Stohler)In der Sonne sitzen an der Place Voltaire.
(Bild: Martin Stohler)Auf dem Wochenmarkt...
(Bild: Martin Stohler)... ist fast alles zu finden.
(Bild: Martin Stohler)Im römischen Theater gelangten Tragödien und Komödien zur Aufführung.
(Bild: Martin Stohler)Beim Schlendern durch die Gässlein entdeckt man immer wieder malerische Details.
(Bild: Martin Stohler)Hier war der Zahn der Zeit am Werk.
(Bild: Martin Stohler)Es gibt sie noch, die Tage mit goldenem Sonnenschein, doch die Schatten werden länger und den Spaziergängern am Rhône-Ufer in Arles bläst ein kühler Wind ins Gesicht.
Bald wird es den Touristen an den Tischen vor den Cafés und den alten Männern auf den Bänken im Jardin d’Eté draussen zu kalt sein.
Die Marktfahrer haben sich deshalb warm angezogen, für sie gibt es keine Winterpause. Am Mittwochmorgen verkaufen sie Lebensmittel, Kleider und Haushaltswaren aller Art am Boulevard Emile Combes. Am Samstag gibt es am Boulevard des Lices einen noch grösseren Markt, an dem auch Schmuck, Bücher und allerlei Antiquitäten zu finden sind.
Die heilige Martha gibts dem Monster
Aber eigentlich sind es nicht die Märkte, welche uns nach Arles gelockt haben: Wir wollen das römische Amphitheater sehen und die Kirche Saint-Trophime.
Ihr Kreuzgang ist ein wahres Juwel. Die Kapitelle der Säulen sind mit Szenen aus der Passion Christi und aus Heiligengeschichten geschmückt. Eines der Kapitelle zeigt auch, wie die heilige Martha dem Rhône-Monster Tarasque den Garaus macht.
Flanieren geht über Spazieren
Die schmalen, zum Teil verwinkelten Gässchen Arles’ laden zum Flanieren ein. Immer wieder gibt es hübsche Details zu entdecken; hier und dort blättert zwar die Farbe ab, aber das scheint kaum jemanden zu stören.
Wer auf dem Spaziergang zu frieren beginnt, kann sich in zwei ganz besonderen Museum aufwärmen. Ein Besuch empfiehlt sich aber nicht nur an kalten Regentagen.
Zeit fürs Museum
Das Musée départemental Arles antique präsentiert in einem grosszügigen, modernen Museumsgebäude reiche Funde aus römischer Zeit aus der Region. Die hohe Qualität der Plastiken und Mosaike erinnert daran, dass die Rhône-Stadt einst ein bedeutender und reicher Handelsplatz war.
Eine gute Vorstellung davon vermittelt auch das riesige antike Lastschiff, das vor wenigen Jahren in viereinhalb Metern Tiefe in der Rhône entdeckt und nach der Bergung aufwendig konserviert wurde:
Näher an die Moderne führt das Musée monument Réattu. Wenn der Himmel bedeckt ist, umgibt eine düstere Atmosphäre den zweiteiligen Bau.
Er beherbergt neben klassischen und zeitgenössischen Kunstwerken auch 57 Zeichnungen Picassos, die der Künstler 1971 dem Museum geschenkt hat. Sie zeigen den Maler und sein Modell in immer neuen Variationen und bezeugen die ungebrochene Schaffenskraft und Lebenslust des Meisters.
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Ansehen: die römischen und mittelalterlichen Monumente und zwei Museen mit dem Billet multi entrées.
Verspeisen: das Tagesmenü in der Grande Brasserie Waux Hall, 8 Boulevard des Lices, oder etwas Kleines abseits der touristischen Trampelpfade im Café de la Paix an der Place Voltaire.
Ausfliegen: mit dem Autobus nach Saintes-Maries-de-la-mer oder zum Parc ornithologique de Pont de Gau (liegt an der Busstrecke).
Unterkommen: im Hotel «De l’Amphithéâtre». Beim arlestourisme.com ist ein ausführliches Hotelverzeichnis erhältlich. Aber Achtung: Einige Hotels machen von November bis März Winterpause.