«Wollten den blutigen Konflikt für eine Nacht vergessen lassen»

Nach der knapp verpassten Sensation im Europa-League-Final versucht Aussenseiter Dnjepr Dnjepropetrowsk, die Enttäuschung zu verarbeiten. Das ukrainische Märchen findet in Warschau kein gutes Ende.

Nach Spielschluss sitzen einige Spieler von Dnjepr tief enttäuscht auf der Ersatzbank (Bild: SI)

Nach der knapp verpassten Sensation im Europa-League-Final versucht Aussenseiter Dnjepr Dnjepropetrowsk, die Enttäuschung zu verarbeiten. Das ukrainische Märchen findet in Warschau kein gutes Ende.

«Es tut richtig weh. Wenn man im Final steht, dann denkt man nur an den Titelgewinn. Jetzt haben wir verloren, und es ist egal, was wir vorher geleistet haben», sagte Stürmer Jewgeni Selesnjew nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Sevilla am Mittwochabend in Warschau. «Es ist keine Tragödie, aber emotional überwältigt es einen doch.»

Die Spieler hatten nach dem knapp verlorenen Endspiel mit leerem Blick die Siegerehrung verfolgt. Viele von ihnen sassen fassungslos auf der Ersatzbank, Keeper Denis Boiko vergrub das Gesicht in seinen Händen. «In der zweiten Halbzeit war es eine offene Angelegenheit, aber Sevilla hat unseren Fehler ausgenutzt und wir hatten am Ende keine Kraft mehr», analysierte Kapitän Ruslan Rotan.

Die Ukrainer, die es überraschend ins Final nach Warschau geschafft hatten, wollten ihre Landsleute mit einem Sieg zumindest für eine Nacht den blutigen Konflikt im Osten des Landes vergessen lassen. «Wir hatten eine Möglichkeit, die sich nur einmal im Leben bietet, und wir haben verloren», sagte der enttäuschte Selesnjew. «Das wichtigste Spiel unseres Lebens endete für uns mit einer Niederlage.»

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