Sein Leben könnte aus einem seiner Filme stammen – und das ist nicht immer lustig. Aber Woody Allen hat weltweit Millionen Menschen zum Lachen gebracht. Und, wichtiger, zum Lächeln. Heute wird er 80.
Woody Allen ist das fleischgewordene Klischee eines New Yorker Juden: Schmächtig, gebildet, intellektuell, kreativ, voller Selbstzweifel und Melancholie. So spielt er seit mehr als einem halben Jahrhundert dieselbe Rolle, die des liebenswerten, aber glücklosen Verlierers.
Er wuchs als Allan Stewart Konigsberg auf und in seiner jüdisch-orthodoxen Familie wurde jiddisch und sogar ein bisschen deutsch gesprochen. «Meine Mutter sagte immer, dass ich ein ganz fröhliches Kind war, bis ich fünf wurde», danach sei er zum Grübler geworden. Schon als junger Mann folgte er dem Klischee des New Yorker Intellektuellen und ging zum Psychoanalytiker.
Doch zum Glück: «Filmemachen ist eine gute Ablenkung von den Qualen des Lebens», und produktiv und kreativ war er schon immer. Mit 30 gehörte Allen schon zu den bekanntesten Comedians der USA und konnte ein paar tausend Dollar Abendgage verlangen.
Mit seiner langjährigen Partnerin Mia Farrow adoptierte er einen Jungen und ein Mädchen, Ronan Satchel ist der leibliche Sohn der beiden. Farrow hatte aus erster Ehe das koreanische Adoptivkind Soon-Yi. Allen verliebte sich in das 35 Jahre jüngere Mädchen und als die Beziehung zu Farrow zerbrach, folgte nicht nur eine Schlammschlacht, sie warf ihm auch vor, dass er ihre Tochter Dylan missbraucht habe.
Das Gericht befand, die Vorwürfe der Siebenjährigen seien einstudiert. Freispruch, aber Allens Image war dahin. Zumal er mit Farrows Adoptivtochter Soon-Yi zusammenzog und sie 1997 auch heiratete – er 61, sie 26. Die beiden adoptierten später zwei Mädchen.
Er fand, dass sei «mit das Beste, was mir je widerfahren ist». Andere fanden es eher peinlich und die goldene Ära des Woody Allen, die Zeit, in der er Filmlegenden wie «Der Stadtneurotiker» oder «Manhattan», «Hannah und ihre Schwestern» oder «Verbrechen und andere Kleinigkeiten» schuf, galt als beendet.
Er musste nicht 80 werden, um an den Tod zu denken, das macht er seit Jahrzehnten. «Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich möchte nur nicht dabei sein, wenn’s passiert», sagte er einmal. Und: «Neulich sagte jemand zu mir, dass ich in den Herzen meiner Landsleute weiterleben werde. Ich will aber in meinem Appartement weiterleben!»