Caroline Wozniacki erreicht mit einem Abbruchsieg gegen Peng Shuai ihren zweiten US-Open-Final (gegen Serena Williams). Die Chinesin muss im zweiten Satz im Rollstuhl vom Platz geführt werden.
Der Sieg über Halbfinal-Debütantin Peng Shuai (WTA 39) kam für Wozniacki auf äusserst kuriose Art zustande. Die Chinesin, die im Viertelfinal den Lauf der 17-jährigen Belinda Bencic gestoppt hatte, musste im zweiten Satz beim Stand von 4:3, 30:40 aus Sicht der Dänin mit Hilfe des medizinischen Personals in die Garderobe gebracht werden – offensichtlich mit heftigen Krämpfen in den Beinen. Trotzdem wurde die Partie unglaublicherweise nicht abgebrochen. Zehn Minuten später kehrte Peng auf den Platz zurück – und verlor nicht einmal einen Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung. Wenige Minuten später – Wozniacki hatte inzwischen Vorteil im selben Game – brach sie erneut zusammen, musste schliesslich doch aufgeben und im Rollstuhl vom Court abtransportiert werden. Absurde Bilder, die dem Image des Frauentennis alles andere als förderlich sind.
Wozniacki musste dies nicht weiter kümmern. Sie befindet sich im Hoch – und dies eher überraschend. Gut drei Monate, nachdem Golfstar Rory McIlroy die Hochzeit mit Wozniacki im letzten Moment platzen liess, spielt die 24-Jährige besser Tennis denn je. Was im ersten Moment wie eine persönliche Tragödie daherkam, entpuppt sich für Caroline Wozniacki immer mehr zum Segen. Fünf Jahre nach dem ersten, verlorenen Final (gegen Kim Clijsters) erreichte die Weltnummer 11 am US Open ihr zweites Grand-Slam-Endspiel. «So wollte ich allerdings nicht in den Final kommen», kommentierte die erschütterte Skandinavierin direkt nach dem Spiel.
Die Vorentscheidung fiel bei grosser Hitze und viel Wind am Ende des ersten Durchgangs. Wozniacki gewann im Tiebreak klar 7:1, nachdem Peng zuvor im gesamten Turnier keinen Satz verloren hatte. Im zweiten machte die ehemalige Weltnummer 1 aus einem 0:2-Rückstand eine 4:2-Führung, ehe die 28-jährige Chinesin körperlich abbaute.
Finalgegnerin Wozniackis ist ihre gute Freundin Serena Williams. Die Weltnummer 1 und Siegerin der letzten beiden US Open zeigte sich gegen Jekaterina Makarowa (WTA 18) in bestechender Form. Williams brauchte gegen die russische Linkshänderin genau eine Stunde für den 6:1, 6:3-Sieg. «Egal, wie der Final herauskommt, ich werde glücklich sein», sagte Serena Williams. «Entweder für mich oder für Caroline.»